Hunger im Gazastreifen: Wenige Hilfslieferungen reichen nicht aus

Männer vor Gaza schleppen Mehlsäcke, die ein Hilfstransporter geliefert hat.
Männer vor Gaza schleppen Mehlsäcke, die ein Hilfstransporter geliefert hat. Copyright AP
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Von Euronews mit AP
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Nur wenige Hilfslieferungen erreichen den Norden des Gazastreifens, wo der Hunger herrscht. Die USA arbeiten weiter an einem Waffenstillstand, der mehr Lieferungen ermöglichen würde.

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Einige Hilfstransporter haben die Stadt Gaza erreicht. Sie bringen dringend benötigte Lebensmittel in die Region, darunter Mehl, Wasser und Lebensmittelkonserven aus Ägypten und der Türkei.

Im Norden des Gazastreifens herrscht der Hunger

Nur selten erreichen Hilfslieferungen den nördlichen Teil des Gazastreifens, die Vereinten Nationen warnen in dem Gebiet vor einer Hungersnot. Straßenküchen versuchen, den Menschen im Norden des Gazastreifens eine warme Mahlzeit zu bieten.

In einer Region, wo sich zahlreiche Hungernde in ihrer Not von Tierfutter ernähren, sind Kartoffeln mit Tomatensoße, die eine Straßenküche in Beit Lahia verteilt, ein Festmahl. Doch die Vorräte sind knapp, klagt Sulaiman Marouf, ein Mitarbeiter der Küche.

"In dieser Straßenküche kochen wir Kartoffeln. Früher haben wir Reis gekocht, doch wir finden keinen mehr; der Norden des Gazastreifens hat keinen Reis. Keinen Reis, kein Mehl, kein Zucker, kein Wasser, keine Medikamente, nichts", sagt Marouf.

Um ausreichend Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen zu können, sei ein Waffenstillstand dringend erforderlich, sagen Hilfsorganisationen.

USA arbeiten an neuer Waffenstillstands-Resolution

Seit Wochen arbeiten die USA, Katar und Ägypten an einem Abkommen zwischen der Hamas und Israel, in dem 40 israelische Geiseln im Austausch gegen eine sechswöchige Waffenruhe, einige palästinensische Gefangene und massive Hilfslieferungen freikommen sollen.

Bisher bleibt ein entscheidender Durchbruch in den Verhandlungen aus. Deshalb bereiten die USA eine neue Resolution für einen Waffenstillstand vor.

"Gestern Abend haben wir weitere Änderungen vorgenommen und einen neuen Entwurf in Umlauf gebracht, der die diplomatischen Bemühungen um eine sofortige, etwa sechswöchige Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln eindeutig unterstützt", verkündete die US-Diplomatin Linda Thomas-Greenfield.

Raketenfeuer aus dem Libanon auf Israel

Dienstagnacht wurden mehrere Raketen aus dem Libanon auf Israel gefeuert. Eine davon schlug in dem nördlich gelegenen Kibbuz Kfar Blum zwischen Wohnhäusern ein.

"Auf einmal haben wir eine Sirene gehört", erzählt Yadin Porat, der den Zwischenfall miterlebte. "Die Sirene heult und gleichzeitig sehen wir große Explosionen am Himmel", so Porat weiter.

Ein Video, das am Dienstag in Kirjat Schmona aufgenommen wurde, zeigt, wie das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome weitere Raketen aus Richtung des Libanons abfängt.

Der EU-Kommissar für Krisenschutz Janez Lenarčič hat eine Schule im Westjordanland besucht, die vom UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge betrieben wird, und dabei die Wichtigkeit der Arbeit der Organisation betont.

Seit Mitarbeitenden des Hilfswerks vorgeworfen wird, die Hamas zu unterstützen, haben zahlreiche Länder der Organisation die Finanzierung gestrichen.

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