US-Präsident Donald Trump kündigte an, dass er die geplanten Zölle gegen Kanada, Mexiko und China implementieren werde, was zu einem Kurssturz an den US-Aktienmärkten führte.
Der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau hat die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle scharf kritisiert und als "sehr dumm" bezeichnet.
"Heute haben die USA einen Handelskrieg gegen Kanada begonnen, ihren engsten Partner und Verbündeten, ihren engsten Freund. Gleichzeitig sprechen sie von einer positiven Zusammenarbeit mit Russland und beschwichtigen Wladimir Putin, einen verlogenen, mörderischen Diktator", sagte Trudeau.
"Nun ist es nicht meine Gewohnheit, dem 'Wall Street Journal' zuzustimmen, aber Donald, sie weisen darauf hin, dass dies eine sehr dumme Sache ist, auch wenn Sie ein kluger Mann sind. Wenn wir zwei Freunde uns streiten, ist das genau das, was unsere Gegner in der ganzen Welt sehen wollen."
Trudeaus äußerte sich, nachdem Trump einen Handelskrieg gegen die drei größten Handelspartner der USA - Kanada, China und Mexiko - angezettelt hat. Kanada und Mexiko werden mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf ihre Waren belegt, während China mit 20 Prozent belastet wird.
Auf den Schritt folgten sofortige Vergeltungsmaßnahmen der betroffenen Länder. Die Strafzölle hatten aber auch einen negativen Effekt auf die weltweiten Aktienmärkte. Die USA sind ohnehin zunehmend mit Inflation und finanzieller Unsicherheit für die Wirtschaft konfrontiert.
Trudeau kündigte an, dass sein Land Zölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Waren im Wert von 155 Milliarden Dollar (102,1 Milliarden €) erheben werde, wobei die Zölle auf Importe im Wert von 30 Milliarden Dollar (19,8 Milliarden €) sofort und der Rest in wenigen Wochen in Kraft treten sollen.
"Unsere Zölle bleiben in Kraft, bis die US-Handelsmaßnahmen zurückgezogen werden. Sollten die US-Zölle nicht aufgehoben werden, führen wir aktive und laufende Gespräche mit den Provinzen und Territorien, um verschiedene nichttarifäre Maßnahmen zu ergreifen", so Trudeau in einer Erklärung.
In einem Beitrag auf seiner Social-Media-App Truth Social warnte Trump: "Wenn (Trudeau) Vergeltungszölle gegen die USA erhebt, werden unsere Gegenzölle sofort um den gleichen Betrag steigen."
Auch die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum erklärte, ihr Land werde auf die neuen Steuern mit eigenen Vergeltungszöllen reagieren. Sheinbaum kündigte an, dass sie die Produkte, die Mexiko ins Visier nimmt, auf einer öffentlichen Veranstaltung in Mexiko-Stadt bekannt geben wird. Die zeitliche Verzögerung des Termins deutet möglicherweise die Hoffnung auf eine Deeskalation des von Trump ausgelösten Handelskriegs an.
China hat signalisiert, dass es zusätzliche Zölle von bis zu 15 Prozent auf die Einfuhr wichtiger US-Agrarprodukte, darunter Hühner-, Schweine-, und Rindfleisch einführen und die Geschäfte mit US-Unternehmen weiter einschränken wird.
Peking sei "zutiefst unzufrieden" mit den US-Zöllen, erklärte das chinesische Handelsministerium und warnte, es werde "Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine Rechte und Interessen zu schützen".
Wie er den Wählern versprochen hat, gibt der US-Präsident die Freihandelspolitik auf, die die USA nach dem Zweiten Weltkrieg jahrzehntelang verfolgt hatten. Trump argumentiert, dass der offene Handel Amerika Millionen von Arbeitsplätzen in Fabriken gekostet hat und dass Zölle der Weg zu nationalem Wohlstand sind. Er widerspricht damit Wirtschaftswissenschaftlern, die anmerken, dass ein solcher Protektionismus kostspielig und ineffizient sei.
Importzölle sind "eine sehr mächtige Waffe, die Politiker bisher nicht eingesetzt haben, weil sie entweder unehrlich oder dumm waren oder auf andere Weise bestochen wurden", sagte Trump im Weißen Haus. "Und jetzt benutzen wir sie."