Wie ist die Stimmung der Unternehmen in Europas größter Volkswirtschaft?

Die deutsche Flagge auf dem Reichtagsgebäude in Berlin, Deutschland. 31\. August 2023\.
Die deutsche Flagge auf dem Reichtagsgebäude in Berlin, Deutschland. 31\. August 2023\. Copyright Michael Probst/AP.
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Von Euronews
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Die deutschen Anleger sind hoffnungsvoller als erwartet, da die Analysten einen weiteren Rückgang der Inflation voraussagen.

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Die konjunkturelle Stimmung in Deutschland ist von -1,1 Punkten Mitte Oktober auf 9,8 Punkte Mitte November gestiegen, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut ZEW am Dienstag mitteilte.

Der rückläufige Wert ist ein Indikator für einen gesunkenen Pessimismus, da Zahlen über 0 für einen finanziellen Optimismus und Zahlen unter 0 für einen negativen Ausblick stehen.

Das ZEW befragte bis zu 300 Experten aus Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen ausgewählter Unternehmen zu ihren Sechs-Monats-Prognosen für die Wirtschaft, die Inflationsraten, die Zinsen, die Aktienmärkte und die Wechselkurse.

Die von Reuters befragten Analysten hatten für November einen Wert von 5,0 erwartet, womit sich die deutschen Anleger optimistischer als erwartet gezeigt haben.

Der ZEW-Erwartungsindex für Deutschland ist seit vier Monaten in Folge gestiegen.

Zwischen Juni und Juli dieses Jahres sank er von -8,5 auf -14,7 Punkte, doch seit diesem Rückgang sind die Zahlen weniger düster.

Dies ist zum Teil den sinkenden Kraftstoffpreisen und den Vorhersagen zu verdanken, dass die Inflation weiter zurückgehen wird, was wahrscheinlich drastische Zinserhöhungen verhindern wird.

"Die gestiegenen Konjunkturerwartungen gehen einher mit deutlich optimistischeren Aussichten für die deutsche Industrie und die Aktienmärkte im In- und Ausland", sagt ZEW-Präsident Professor Achim Wambach.

Trotz dieser positiven Prognosen zeigen die ZEW-Daten, dass die aktuelle Einschätzung der deutschen Wirtschaftslage durch die Anleger weiterhin pessimistisch ist.

Die Einschätzung der aktuellen Lage verändert sich im Vergleich zum Vormonat kaum und steigt um 0,1 Punkte auf -79,8 Punkte.

Diese negative Stimmung ist möglicherweise nicht unbegründet. Während die Inflation in Deutschland sinkt, kämpft das Land immer noch mit hohen Treibstoffkosten im Zusammenhang mit Russlands Krieg in der Ukraine.

Die Abschwächung der chinesischen Wirtschaft hat sich auch auf den deutschen Handel ausgewirkt, da China ein wichtiger Markt für deutsche Exporte ist.

Das ZEW hat festgestellt, dass die Stimmung der Investoren bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone im November deutlich gestiegen ist.

Der Indikator wurde mit 13,8 Punkten gemessen, was einem Anstieg von 11,5 Punkten gegenüber dem Vormonat entspricht.

Der Lageindikator für den Euroraum, der die aktuellen Wahrnehmungen abbildet, sank dagegen um 9,4 Punkte auf einen neuen Wert von -61,8 Punkten.

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