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"Danziger Lancelot" - Skelett eines Ritters aus dem Mittelalter gefunden

Auf diesem Archivfoto vom 6. September 2011 ist ein Touristenschiff auf der Motlawa vor den wiederaufgebauten Lagerhäusern in Danzig, Polen, zu sehen.
Auf diesem Archivfoto vom 6. September 2011 ist ein Touristenschiff auf der Motlawa vor den wiederaufgebauten Lagerhäusern in Danzig, Polen, zu sehen. Copyright  ASSOCIATED PRESS / Facebook Pomorskiego Wojewódzkiego Konserwatora Zabytków
Copyright ASSOCIATED PRESS / Facebook Pomorskiego Wojewódzkiego Konserwatora Zabytków
Von Katarzyna Kubacka
Zuerst veröffentlicht am
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Unter der inzwischen stillgelegten Eisdiele "Miś" in Danzig wurde eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht. Es handelt sich um das Skelett eines mittelalterlichen Ritters, der kurzerhand auf den Namen "Danziger Lancelot" getauft wurde.

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Der archäologische Fund wurde an einem Ort gemacht, den alle Bewohner Danzigs kennen. Die dortige Kneipe war bis 1962 in Betrieb, danach wurde sie verlegt und die Kreuzung der Sukiennicza- und Grodzka-Straße in Danzig wurde mittlerweile zu einer groß angelegten archäologische Ausgrabungsstätte.

"Nicht ein Ritter, sondern ein echter Ritter".

Im Juli entdeckten Archäologen von ArcheoScan im Zentrum von Danzig einen Grabstein mit dem Bild eines Ritters aus dem 13. Jahrhundert. Zwei Tage später wurde etwa 30 cm unter den Steinen das perfekt erhaltene Skelett eines Ritters gefunden, der für die damalige Zeit sehr groß war.

Laut der regionalen Denkmalschutzbehörde handelte es sich nicht nur um einen "Ritter, sondern um einen echten Ritter, denn er war laut einer vorläufigen Schätzung etwa 180 cm groß. Für die damalige Zeit (Wende des 13. und 14. Jahrhunderts) war er also ein "Riesenkerl."

Die Archäologen hingegen sagen, dass der Ritter, der zum Zeitpunkt seines Todes etwa 40 Jahre alt war, nicht ganz so groß war. Sie schätzen zwischen 168 und 178 cm groß.

Der Grabstein, unter dem der Ritter begraben wurde, ist auf jeden Fall ein teurer Stein – Kalkstein aus Gotland – mit einem darauf gemeißelten Ritter in Rüstung, was darauf hindeutet, dass es sich nicht um einen "gewöhnlichen Bürger" handelte.

Der Danziger Lancelot

Das gefundene Skelett wurde von der Öffentlichkeit schnell auf den Namen "Danziger Lancelot" getauft. Obwohl Danzig im 13. Jahrhundert vom Deutschen Ritterorden beherrscht wurde, wird spekuliert, dass der Ritter mit der Familie der Sobieslaws verwandt gewesen sein könnte.

Den Archäologen zufolge lässt die Darstellung des Ritters auf dem Grabstein (eine Figur in einem Kettenhemd mit einem Schwert am rechten Arm und einem Schild) darauf schließen, dass es sich um eine angesehene Person handelte.

"Der Wert der Kettenrüstung, der Wert des Schwertes und die Darstellung des Ritters, der aufrecht mit erhobenem Schwert steht, lassen vermuten, dass es sich wahrscheinlich um einen Feldherrn oder eine Person handelte, die besondere Anerkennung und Respekt genoss", erklärte die Archäologin Sylwia Kurzyńska gegenüber der Polnischen Presseagentur.

Die gründliche Untersuchung der Überreste wird fortgesetzt, um die Geschichte und Herkunft des Ritters besser zu verstehen.

Die archäologischen Arbeiten im Zentrum von Danzig selbst werden seit 2023 durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass in der Gegend zwischen 1335 und 1341 eine germanische Burg existierte, die 1454 von den Danziger Bürgern abgerissen wurde.

An der Ausgrabungsstätte wurden bereits eine Holzkirche aus dem Jahr 1140 gefunden.

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