Zum von der UNO ausgerufenem Welt-Pressefreiheits-Tag muss ein düsteres Bild gezeichnet werden - auch in Europa
Heute ist der 26. Welt-Pressefreiheits-Tag, geschaffen von den Vereinten Nationen 1993.
Eine Konferenz im äthiopischen Addis Abeba beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Presse und Demokratie.
“Wir sprachen über Journalismus und Wahlen im Zeitalter von Desinformation", erklärt die italienische Enthüllungsjournalistin Marilù Mastrogiovanni.
"Darüber, wie Fake news die Grundwerte von Demokratie aushöhlen, die Rechte der Bürger, korrekt und überprüfbar informiert zu werden."
Laut dem jüngsten Bericht von Reporter ohne Grenzen hat sich die Lage der Pressefreiheit in Europa verschlechtert.
Auf dem letzten Platz landete Bulgarien, gefolgt von Ungarn und Malta.
Nicht viel besser sieht es in der Slowakei aus, wo der Reporter Jan Kuciak ermordet wurde.
In Italien stellte der rechte Innenminister Matteo Salvini den Personenschutz für den Mafia-Autor Roberto Saviano in Frage, nachdem dieser Salvini kritisiert hatte.
"Verglichen mit dem Rest der Welt ist die Lage in Europa noch am besten", sagt William Horsley vom Verband europäischer Journalisten.
"Doch alle Indikatoren zeigen auf eine dramatische Verschlechterung. Es gibt Gewalt, eine Hexenjagd gegen Journalisten, die als Verräter und Feinde bezeichnet werden."
Vor ein paar Monaten startete die EU ihren Aktionsplan gegen die Desinformation.
"Wir haben die fundamentale Arbeit von Journalisten für ihren Beitrag zur Demokratie unterstrichen. Wir haben die Morde von Reportern in Malta und der Slowakei aufs Schärfste verurteilt. Und wir haben die Mitgliedstaaten aufgefordert, die Morde aufzuklären", so eine Kommissionssprecherin.
Doch zum Schutz von Journalismus braucht es bessere internationale Zusammenarbeit.
"Journalisten haben hart gearbeitet, um Mißstände aufzuklären", so Matthew Caruana Galizia, dessen Mutter wegen genau dieser Arbeit ermordet wurde.
"Die nationalen Poilzeibehörden arbeiten bisweilen sehr ineffektiv, wenn es um den Informationsaustausch innerhalb der EU geht. Allen voran Europol, immerhin eine EU-weite Polizeiorganisation."
Es herrscht ein Klima der Angst, was die Arbeit von Journalisten schwieriger macht.
Neben verbalen Angriffen und körperlicher Gewalt sind die Medien heute nahezu weltweit steigender juristischer Belästigung und Verfolgung ausgesetzt.
Mehr als 250 Journalisten sitzen heute weltweit im Gefängnis.