Marit Oimet, Lehrerin und Managerin des Schullebens, erklärt im Bonus-Interview, wie man die Schüler in den Schulalltag einbeziehen will.
Ein Gymnasium in Põlva im Süden Estlands wurde 2016 komplett modernisiert und ist seitdem fast energieneutral. es gehört zu den besten europäischen Projekten bei den jüngsten RegioStars Awards. Zudem will die Schule den Horizont der Schüler erweitern.
"Die Art, wie wir unterrichten, die Art, wie die Schüler lernen, ist anders als in den meisten anderen Schulen. Abweichend von den üblichen 45-Minuten-Stunden, dauert bei uns eine Unterrichtsstunde 70-Minuten. So hat der Lehrer wirklich Zeit, das Thema durchzuarbeiten. Außerdem haben wir jeden Tag eine lange Pause zwischen den Unterrichtsstunden, die wir "nützliche Zeit" nennen. Es gibt viele Gastredner, die über Upcycling, Natur, ehrenamtliche Arbeit und verschiedene Berufe in der Welt sprechen. Damit wollen wir den Blickwinkel der Schüler erweitern. Wir unterstützen sie dabei, aktive Bürger zu werden, nicht nur im Unterricht, sondern auch im wirklichen Leben", erzählt Marit Oimet, Lehrerin und Managerin des Schullebens.
"Wir glauben, dass es wirklich wichtig ist, die jungen Menschen zu stärken. Sie haben zum Beispiel viel Freiheit, wenn sie eine Idee für eine Aktivität zu einem bestimmten Thema umsetzen wollen. Im vergangenen Jahr kamen zum Beispiel Schüler mit dem Vorschlag zu uns, sie würden gerne einen Tag zum Thema psychische Gesundheit veranstalten. Und wir sagten: Ja, klar, was wollt ihr machen? Wir haben ihre Ideen gesammelt, das Programm zusammengestellt und einen Tag der psychischen Gesundheit veranstaltet. Wir versuchen, sie so viel wie möglich einzubeziehen, und wir betonen immer wieder, dass diese Schule so interessant ist, wie die Schüler sie machen."