"Die Christen Syriens stehen zum syrischen Staat"

"Die Christen Syriens stehen zum syrischen Staat"
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Syrien galt lange als sicherer Hafen für Christen im Nahen Osten - vor dem Krieg. Sie machten ein Zehntel der Bevölkerung von 18 Millionen aus, geschätzt die Hälfte floh. Jetzt kehren einige nach Syrien zurück - die Angst vor versprengten Radikal-Islamisten bleibt

WERBUNG

Papst Franziskus bat zu Ostern um Frieden für das „geliebte und gequälte Syrien“, der Moskauer Patriarch Kyrill bedankte sich bei den russischen Truppen auf dem Stützpunkt Hmeimim an der Mittelmeerküste „ohne sie wäre Syrien untergegangen und die Christen hätten ihre historische Heimat verlassen."

Bis zur Islamisierung des Landes im 7. Jahrhundert war Syrien mehrheitlich christlich. Syrien galt lange Zeit als sicherer Hafen für Christen im Nahen  Osten - vor dem Krieg. Sie machten ein Zehntel der Bevölkerung von 18 Millionen aus. Seit 2011 hat schätzungsweise die Hälfte von ihnen das Land verlassen – Griechisch- und Syrisch-Orthodoxe, Maroniten, Armenische und römisch-katholische Christen.Ein Report des internationale überkonfessionelle christlichen Hilfswerks evangelikaler Prägung "Open Doors" weiter: "Während direkte Gewalt, wie die Aktionen des IS sowohl im Irak als auch in Syrien, der Auslöser für die Flucht war, wurde die endgültige Entscheidung, die Länder zu verlassen, als eine Ansammlung von Faktoren im Zeitverlauf dargestellt" - etwa "die Auswanderung anderer und der Verlust der Gemeinschaft, die Inflation, der Verlust von Arbeitsplätzen und der Mangel an Bildungsmöglichkeiten."

Anfang Dezember 2017 erklärte das russische Verteidigungsministerium den sogenannten Islamischen Staat in Syrien für besiegt. Einige Christen kehren nach Syrien zurück, die Angst vor versprengten Radikal-Islamisten blieb.

Karen Tadevosyan, Präsident des Komitees der Armenier in Belgien:

"Christen stehen an vorderster Front, weil sie Christen sind. Stellen wir uns also vor, was die Dschihadisten mit ihnen machen würden, wie wir es bereits vor einem Jahrhundert im Jahr 1915 erlebt haben. So viele Christen in Anatolien wurden massakriert. weil sie Christen waren."

Kaum verwunderlich, dass bei dieser Alternative viele von ihnen lieber mit der gegenwärtigen Regierung zusammenarbeiten. Das gilt zumindest für Peter Petrossian, Christ aus Aleppo, der jetzt in Brüssel lebt. Der Vizepräsident des Unterstützungskomitee für Ostchristen:
"Die Christen Syriens stehen zum syrischen Staat, zur Einheit Syriens und seiner Territorien, sind für den Frieden in Syrien und gegen den bewaffneten Konflikt. Wir kooperieren mit unserem 
Staat, um Frieden für das syrische Volk zu schaffen."

Friedlicher Wandel nicht ausgeschlossen.

Karen Tadevosyan, Präsident des Komitees der Armenier in Belgien:

"Sicherlich wollte ein Teil der Syrer Veränderungen, waren aber meiner Meinung nach nie für einen Krieg mit all seinen Gräueltaten... das heißt Zehntausende Tote, Flüchtlinge, Vertriebene, ganze Städte zerbombt, all das wollten sie nicht. Die Mächtigen entschieden für sie, ein Scheitern auf allen Ebenen".

su

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Franziskus auf Lesbos: Orthodoxe und katholische Kirche fordern humane Lösungen für Flüchtlingskrise

Nach 1000 Jahren: Katholischer Papst und russisch-orthodoxer Patriarch treffen sich erstmals persönlich

EU-Gipfel: Selenskyj will Luftraumverteidigung nach israelischem Vorbild