Schutz von Kranken im Krieg: Bericht hält UN-Resolution für wirkungslos

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Von Euronews
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Medizinische Einrichtungen und Personal werden vor allem in Syrien immer wieder Opfer von gezielten Angriffen. Eine Resolution der Vereinten Nationen von 2016 sollte das eigentlich verhindern.

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Krankenhäuser, Ärzte, Krankenschwestern und Patienten in Kriegsgebieten wurden im vergangenen Jahr mehr als 700 Mal Opfer von Angriffen. Das steht in einem Bericht der Koalition "Safeguarding Health in Conflict". Die Vorfälle seien in 23 Ländern erfolgt. Ganz oben auf der Liste: Syrien, mit 252 Angriffen. Darunter sind auch Luftschläge auf Krankenhäuser.

Leonard Rubenstein ist Vorsitzender der Koalition. Er hält die UN-Resolution aus dem Jahr 2016 zum Schutz von medizinischen Einrichtungen und Personal für wirkungslos. Die Unterzeichnerländer hätten ihre Verantwortung nicht wahrgenommen: "Sie hätten Untersuchungen einleiten können. Sie hätten Aggressoren zur Rechenschaft ziehen können. Sie hätten den Verkauf von Waffen an Länder wie Saudi Arabien stoppen können. Die USA und das Vereinigte Königreich tun das ja noch. Und Saudi Arabien bombardiert damit dann den Jemen."

Experten haben dokumentiert, dass Krankenhäuser im Syrienkonflikt mindestens 38 Mal aus der Luft beschossen wurden, 34 Mal durch die syrische Armee oder das verbündete russische Militär. Susannah Sirkin ist Direktorin einer der Organisationen, die sich der Koalition angeschlossen haben.

"Das sind bewusste Angriffe auf medizinische Einrichtungen. Wir wissen, dass die syrische Regierung ganz genau weiß, wo sich diese Einrichtungen befinden", so Sirkin. 

Der vorgelegte Bericht zielt auf die Überprüfung der UN-Resolution 2286 ab, die den Schutz medizinischer Strukturen garantieren soll. Mehr als 80 Nationen hatten im Jahr 2016 unterzeichnet.

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