Neues Rückführungsabkommen mit Deutschland: Das sagen Spanier dazu

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Von Philipp Lippert
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In Spanien kommen derzeit die meisten Flüchtlinge in Europa an. In diesem Jahr sind bereits rund 24.000 Menschen über das Mittelmeer in das südeuropäische Land gelangt.

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Deutschland hat mit Spanien ein Rückführungsabkommen abgeschlossen. Das bestätigte das Bundesinnenministerium. Migranten, die die Polizei an der deutschen Grenze aufgreift, für deren Asylantrag Spanien zuständig ist, werden dann dorthin zurückgeschickt. Für das Rückführungsabkommen mit Spanien soll Deutschland keine Gegenleistungen versprochen haben. Es gilt ab dem 11. August.

Spanien wird derzeit von vielen Migranten angesteuert

In Spanien kommen derzeit die meisten Flüchtlinge in Europa an. In dem südeuropäischen Land wurden laut den Vereinten Nationen in diesem Jahr über 40 Prozent der Migranten registriert, die über das Mittelmeer nach Europa gekommen sind. Das entspricht etwa 24.000 Menschen. Was denken die Spanier über die aktuelle Situation?

"Mit der Lage wird ganz schlecht umgegangen", meint ein älterer Mann, "die Verantwortlichen sagen im Fernsehen, dass sie Lösungen haben, aber das ist nicht wahr. Sie wollen sich selbst schützen, aber in Wirklichkeit ist es ihnen völlig egal."

REUTERS/Jon Nazca
Migranten auf einem Rettungsschiff im Hafen der spanischen Stadt Malaga.REUTERS/Jon Nazca

"Es ist nicht nur das Problem der Ankunftsländer"

Ein anderer Mann sieht die Situation so: "Ich glaube, das ist ein wirklich ernstes Problem, das auf europäischer Ebene gelöst werden muss. Es ist nicht einfach nur das Problem der Ankunftsländer Spanien, Italien und Griechenland."

"Wo ist das Problem? Wir sind 500 Millionen Europäer und es wird gesagt, dass es eine Million Migranten gibt, die nach Europa kommen wollen. Also kommt ein Migrant auf 500 Europäer", argumentiert ein anderer Spanier.

"Wer nimmt mich auf, wenn ich morgen mein Zuhause verlassen muss?

Eine junge Frau betont: "Ich glaube, wir werden immer egoistischer und können uns nicht mehr in die Lage anderer versetzen. Wenn ich morgen mein Zuhause verlassen muss, wer nimmt mich dann auf? Es ist wichtig, dass wir ein gewisses Maß an Kontrolle über unsere Grenzen haben, aber wir müssen auch ein Asyland für diejenigen sein, die hier herkommen."

Mit Griechenland und Italien verhandelt Deutschland derzeit noch über eine Rückführungsvereinbarung. Zunächst ist Kanzlerin Merkel aber am Wochenende in Spanien zu Gast.

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