Madrid: Plädoyers im Separatistenprozess

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Von Euronews
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Das Verfahren vor dem obersten spanischen Gericht in Madrid neigt sich dem Ende zu. Die Staatsanwaltschaft fordert für vier prominente Angeklagte zwischen 17 und 25 Jahre Haft, die Verteidigung Freispruch. Mehrere Beschuldigte, darunter Carles Puigdemont, haben sich ins Ausland abgesetzt.

Vor dem Obersten Gerichtshof in Madrid geht der Prozess gegen zwölf katalanische Separatisten zu Ende.

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Die Verteidiger hielten am Dienstag ihre Plädoyers. Ihren Mandanten wird die Vorbereitung und Durchführung des katalanischen Unabhängigkeitsreferendums am 1. Oktober 2017 vorgeworfen.

Die Anklage lautet auf Rebellion, Aufstand und Veruntreuung öffentlicher Gelder. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass die Angeklagten einen Putsch geplant haben. Diesen Vorwurf konterte die Verteidigung mit dem Hinweis, dass keine Gewalt angewendet worden sei.

Für den ehemaligen katalanischen Vizeregierungschef Oriol Junqueras fordert die Anklage 25 Jahre Haft, für drei seiner Mitstreiter 17 Jahre Gefängnis.

Verteidigung bereitet schon nächste Schritte vor

Die Verteidigung will Freisprüche für die zwölf Angeklagten erreichen und bereitet sich nach eigenen Angaben darauf vor, nach dem Prozessende den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anzurufen.

Der Anwalt von Junqueras, Andreu Van den Eynde, erläuterte: "Hier verwechseln wir die Missachtung des Gesetzes, den Ungehorsam, den wir diskutieren können, mit Rebellion. Der juristische Staatsstreich, die Negation der Norm, die Krise, die voraussetzt, dass jemand sagt: "Ich will mich nicht an eine Sache halten", wird auf die Rebellion übertragen".

Die Staatsanwaltschaft erklärte, den Angeklagten sei es darum gegangen, "die spanische Verfassung von 1978 zu liquidieren". Mehrere Beschuldigte, darunter der ehemalige katalanische Regierungschef Carles Puigdemont, haben sich ins Ausland abgesetzt.

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