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Anklage "fabriziert": Netanjahu wittert Verschwörung

Anklage "fabriziert": Netanjahu wittert Verschwörung
Copyright Ronan Zvulun/AP
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Von Euronews mit dpa
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Zigarren, Schmuck und Champagner: Wegen Bestechlichkeit, Untreue und Betrugs wird Israels Regierungschef Netanjahu der Prozess gemacht. Er sieht sich als Verschwörungsopfer.

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Benjamin Netanjahu ist der erste amtierende Regierungschef Israels, dem ein Prozess gemacht wird. Beim Auftakt in Jerusalem ließ der Ministerpräsident eine Tirade gegen Justiz und Polizei los. Er wittert eine Verschwörung, in die auch Medien verwickelt seien.

Korruptionsanklage "fabriziert"

Ein Bild, das in die Geschichtsbücher eingehen wird: Mit blauer Maske und jede Schuld von sich weisend erscheint er vor Gericht: Benjamin Netanjahu. Er sei kein Täter, sondern das Opfer einer "Verschwörung", so der Ministerpräsident.

Polizei und Staatsanwaltschaft hätten die Korruptionsanklage gegen ihn "fabriziert". Es handele sich um den Versuch, "einen starken amtierenden Regierungschef der Rechten zu stürzen".

Ähnlich sehen das Hunderte Demonstranten, die in Jerusalem gegen den Prozess und für Netanjahu mobil machen. "Bibi ist König", rufen sie im Chor.

Einer von ihnen ist Ran Carmi Buzaglo, der kritisiert, dass man Netanjahu trotz Corona-Krise vor Gericht zitiert hat. Seine Anwälte hatten zu argumentieren versucht, die Pandemie erlaube seine Anwesenheit nicht, er werde als Regierungschef gebraucht. Doch die Justiz lehnte ab.

"Wir werden es nicht zulassen, dass das Bild unseres Ministerpräsidenten in den Schmutz gezogen wird", sagt Buzaglo. "Sie haben ihn lediglich vor Gericht zitiert - obwohl das Gesetz seine Abwesenheit erlauben würde - um das Bild von ihm im Stuhl des Angeklagten zu verbreiten. Aber was sie sehen werden, ist ein stolzes Volk, das erhobenen Hauptes sagt: 'Du bist nicht allein, Benjamin Netanjahu'."

Schmuck, Zigarren und Champagner

Doch Netanjahus Gegner sind genauso laut: "Ihm werden drei Anklagepunkte zur Last gelegt: Betrug, Untreue und Bestechlichkeit. Ich hoffe, die Justiz sorgt für Gerechtigkeit", sagt ein Mann der Anti-Netanjahu-Demo.

Konkret geht es um mögliche Medienbeeinflussung, Deals mit Unternehmen und das Annehmen teurer Geschenke wie Schmuck, Zigarren und Champagner für politische Gefälligkeiten. Bei einer Verurteilung drohen Netanjahu bis zu zehn Jahre Haft. Der Prozess könnte sich aber über Jahre ziehen.

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