Corona in Europa: Stillstand in Italien, Steinmeier kritisiert "Schwarzmalerei"

Corona in Europa: Stillstand in Italien, Steinmeier kritisiert "Schwarzmalerei"
Copyright Gregorio Borgia/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa, afp
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Unsere Corona-News am Karsamstag: Stillstand in Italien, Steinmeiers Appell gegen deutsche "Schwarzmalerei" und Lockdown in Frankreich.

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Karsamstag in Rom: Straßen und Plätze sind wie leergefegt. In ganz Italien herrscht über Ostern ein Mega-Lockdown. Es gelten strikte Ausgangsbeschränkungen, die eigene Region darf nur in Notfällen verlassen werden.

Italien verschärft Einreiseregeln

Auch die Einreiseregeln wurden verschärft. Wer aus dem Ausland einreisen will, muss vorher einen Covid-Test machen und nach Ankunft in Italien fünf Tage lang in Quarantäne bleiben.

So will die Regierung verhindern, dass massenweise Italienerinnen und Italiener trotz Pandemie Urlaub im Ausland machen. Verboten ist das aber nicht.

Und so ist am Flughafen in Mailand am Osterwochenende Hochbetrieb. Eine Frau sagt: "Ich finde es absurd, dass wir innerhalb Europas reisen dürfen, aber nicht innerhalb Italiens. Mit all den Vorsichtsmaßnahmen, die wir getroffen haben, den Tests, den Genehmigungen, um die wir gebeten wurden. Es ist schon seltsam. Wir reisen nach Fuerteventura."

Steinmeier: "Raufen wir uns alle zusammen"

In Deutschland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Osteransprache klare Worte an Bevölkerung und Politik gerichtet. Es seien Fehler gemacht worden – etwa beim Testen und Impfen – aber jetzt gelte es für alle, sich zusammenzuraufen, statt sich in Schwarzmalerei zu überbieten.

"Raufen wir uns alle zusammen, liebe Landsleute! Holen wir raus, was in uns steckt", sagte er in seiner Fernsehansprache, die am Samstagabend ausgestrahlt wird. Das Staatsoberhaupt sprach von einer "Krise des Vertrauens". Gebraucht würden nun Klarheit, Entschiedenheit und pragmatische Regelungen, "damit die Menschen Orientierung haben".

Wegen der Pandemie sind in Berlin und Hamburg seit Freitagabend nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Kraft. Die neuen Regeln gelten zwischen 21.00 und 5.00 Uhr. In der Hauptstadt dürfen sich Menschen während dieser Zeit nur noch allein oder zu zweit im Freien aufhalten. 

In Hamburg dürfen sie Häuser und Wohnungen nicht mehr ohne triftigen Grund verlassen. Bei Verstößen droht Bußgeld. In der ersten Nacht nach Inkrafttreten schienen die Ausgangsbeschränkungen weitgehend eingehalten zu werden.

Zudem haben Bund und Länder die mehr als 83 Millionen Einwohner Deutschlands aufgerufen, "auf nicht zwingend notwendige Reisen im Inland und auch ins Ausland zu verzichten". Das zwischenzeitliche Vorhaben einer fünftägigen "Osterruhe" ließen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Länder jedoch wieder fallen. 

Trotzdem wollen sich viele Bürger zurückhalten. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov planen 60 Prozent am langen Oster-Wochenende noch nicht einmal einen Tagesausflug.

Frankreich: Nicht mehr als zehn Kilometer

Frankreich kehrt ab Samstagabend zurück in den Lockdown. Und so nutzten viele den letzten Tag für Ausflüge oder Einkaufsbummel - von nun an bleiben die Geschäfte einen Monat zu und der Bewegungsradius der Menschen wird auf zehn Kilometer um den Wohnort eingeschränkt.

Die härteren Maßnahmen galten bereits seit Wochen in etlichen Gegenden Frankreichs, darunter auch im Großraum Paris, und werden nun auf das ganze Land ausgeweitet. Neu ist, dass die Pariser Polizei explizit den Straßenverkauf von Alkohol verbietet - also von Restaurants oder Bars. Auch soll verstärkt kontrolliert werden, dass sich im öffentlichen Raum nicht mehr als sechs Personen treffen.

Die Regelungen sind deutlich weniger streng, als bei den vorangegangen beiden "Confinements", so wird in Frankreich ein Lockdown genannt. Damals brauchte man stets einen Passierschein, wenn man das Haus verließ. Für Spaziergänge war dies nur eine Stunde am Tag im Radius eines Kilometers erlaubt. Es war auch nicht erlaubt, dass sich mehrere Menschen in der Öffentlichkeit treffen.

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