EventsVeranstaltungen
Loader

Find Us

FlipboardLinkedinInstagramTelegram
Apple storeGoogle Play store
WERBUNG

Nach Covid-19: Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 55 % erhöht

Krankenschwester in den USA - Symbolbild
Krankenschwester in den USA - Symbolbild Copyright Steven Senne/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
Copyright Steven Senne/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
Von Euronews mit Nature Comms
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Eine Studie aus den USA kommt zu erschreckenden Ergebnissen beim Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach einer Corona-Infektion.

WERBUNG

Patienten und Patientinnen, die Covid-19 hatten, haben ein um 55% erhöhtes Risiko, innerhalb eines Jahres nach der Infektion eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln. Dies ergab eine Studie aus den USA, die in der Zeitschrift Nature Medicine veröffentlicht wurde. 

Die Betroffenen litten unter verschiedenen Symptomen wie Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien), Auftreten von Blutgerinnseln (Thrombosen) und Lungenembolien, Schlaganfall, koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz und Herzinfarkt   aber auch Entzündungen des Herzens oder seiner Hülle (Myokarditis und Perikarditis). Mehrere Menschen verstarben an einer dieser Erkrankungen.

Zwischen dem zweiten und 12. Monat nach der Infektion mit dem Coronavirus war das Risiko, einen akuten Herzinfarkt zu erleiden, um 72 Prozent erhöht.

Auch das Risiko einer Herzinsuffizienz war um 72 Prozent erhöht. Auch das Risiko, an Atherosklerose zu erkranken, die durch die Ansammlung von Fett- und Proteinplaques in den Arterienwänden entsteht und den Blutfluss zum Herzen verlangsamt, erhöhte sich deutlich. Das Risiko für Vorhofflimmern, eine Herzrhythmusstörung, die zu Schlaganfall und Herzversagen führen kann, stieg um 71 Prozent, das Risiko für eine Lungenembolie um 193% (5 Fälle mehr) und das Risiko für einen Schlaganfall um 52% (4 Fälle mehr).

Alle analysierten, anonymisierten Krankenakten stammten aus der "Veterans Cohort", die vom US-Ministerium für Kriegsveteranen verwaltet und an der Washington University in St. Louis erstellt wurde. Die Kohorte umfasste mehrheitlich Männer (89 Prozent), Weiße (71 Prozent) mit einem Durchschnittsalter von 61,4 Jahren.

"Erhebliche Risiken"

Das Team von Yan Xie, Evan Xu, Benjamin Bowe und Ziyad Al-Aly hat herausgefunden, dass diese Risiken auch bei Personen auftraten, die während der akuten Phase der Corona-Infektion nicht ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Die Ergebnisse der Studie belegen, dass das Risiko und die 1-Jahres-Belastung durch kardiovaskuläre Erkrankungen bei Überlebenden einer akuten COVID-19-Infektion erheblich sind. 

Dr. Ziyad Al-Ali schreibt auf Twitter: "Millionen von Menschenleben auf der ganzen Welt hängen davon ab, dass wir bei Long Covid Fortschritte machen. Wir brauchen eine konzertierte Aktion, um Long Covid besser zu verstehen und zu behandeln."

Insgesamt umfasste die Studie Nachbeobachtungen von 153 760 Personen. Alle waren zwischen dem 1. März 2020 und dem 15. Januar 2021 positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden und hatten die ersten 30 Tage der Krankheit überlebt. Nur sehr wenige waren allerdings vor der Infektion gegen Covid-19 geimpft worden - die Impfstoffe waren erst am Ende dieses Zeitraums verfügbar.

Die Infizierten wurden mit einer ersten Gruppe von mehr als 5,6 Millionen nicht infizierten Personen verglichen; und mit einer weiteren Kontrollgruppe von mehr als 5,8 Millionen Patienten, die vor der Pandemie zwischen März 2018 und Januar 2019 beobachtet worden waren. Die Studie umfasste allerdings nicht die Delta- und Omicron-Varianten, die nach dem Nachbeobachtungszeitraum aufgetreten waren.

Diese Risiken und Belastungen traten auch bei Personen auf, die während der akuten Phase der Infektion nicht ins Krankenhaus eingeliefert wurden, und stiegen in Abhängigkeit von der Versorgungssituation während der akuten Phase (nicht hospitalisiert, hospitalisiert und auf der Intensivstation aufgenommen) an. Unsere Ergebnisse belegen, dass das Risiko und die 1-Jahres-Belastung durch kardiovaskuläre Erkrankungen bei Überlebenden einer akuten Covid-19-Infektion erheblich sind. 

In Le Monde spricht Professor Xavier Jouven, Leiter der kardiovaskulären Abteilung des Hôpital Européen Georges-Pompidou in Paris, von "ein wenig erschreckenden" Ergebnissen der Studie, auch da die Risikoerhöhung sich auf alle kardiovaskulären Probleme bezieht.

Bei der Behandlung nach einer akuten Covid19-Erkrankung sollte auch auf die kardiovaskuläre Gesundheit der Patienten und Patientinnen geachtet werden, meinen die Forschenden.

Weitere Quellen • Le Monde

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Stichtag 20. März: Deutschland stellt Lockerungen in Aussicht

Gaza-Proteste an US-Universitäten: Polizei gegen Studierende

Biden: Japan und Indien sind fremdenfeindlich, weil sie Einwanderung ablehnen