Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Russland tödliche Schüsse auf Rettungsboote mit fliehenden Zivilisten im gefluteten Kriegsgebiet Cherson vorgeworfen. "Russische Terroristen" würden Evakuierungswege unter Feuer nehmen, kritisierte Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache.
Knapp eine Woche nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms herrscht in der ukrainschen Region Cherson weiter der Ausnahmezustand. Professionelle und freiwillige Helfer versuchen weiterhin, Menschen aus den Flutgebieten zu retten. Dabei sind sie ständig in Gefahr, von russischer Seite beschossen und bombardiert zu werden.
Beim jüngsten russischen Luftangriff wurde ein Boot beschossen, dass Evakuierte aus besetztem auf ukrainisch kontrolliertes Gebiet bringen wollte. Drei Menschen wurden getötet und zehn weitere verletzt.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj machte erneut Russland für den Dammbruch verantwortlich. Er kritisierte, russische Terroristen würden weiterhin Evakuierungswege und Boote mit Menschen unter Feuer nehmen. Wörtlich sagte Selenskyj: "Sogar Tiere haben mehr Moral als Sie, russischer Staat."
Nach offiziellen Angaben liegt die Zahl der Todesopfer durch das Hochwasser bei 14. Acht von ihnen kamen demnach im russisch kontrollierten Teil des Gebiets Cherson ums Leben.
Moskau bestreitet jegliche Verantwortung für die Katatstrophe und beharrt darauf, dass ukrainische Kräfte den Staudamm mit Raketen beschossen hätten.
Expertinnen und Experten warnen vor der Ausbreitung von Krankheiten. Zehntausende Menschen in der Flutregion sind von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten.