Die "Bibby Stockholm" soll bis zu 500 Asylbewerber beherbergen können. Die Regierung in London will damit Unterbringungskosten stark reduzieren.
Nach der Verschärfung des britischen Asylrechts DURCH das Parlament hat die Regierung in London Medienvertreten Einblick in den Lastkahn gewährt, der künftig als Unterkunft für Asylbewerber dienen soll.
Die schwimmende Behausung erreichte Anfang der Woche den Hafen von Portland an der Südwestküste Englands. Der Lastkahn soll Platz für 500 Asylbewerber bieten.
Die Regierung von Premierminister Rishi Sunak will damit die Kosten für Unterbringungen senken, die derzeit fast sieben Millionen Euro pro Tag für Hotelzimmer betragen, weil nicht genügend Aufnahmeeinrichtungen vorhanden sind.
Bei einer Runde mit Journalist:innen zeigte das Innenministerium, das für Asylunterkünfte zuständig ist, das Innere der "Bibby Stockholm". Dort befinden sich Zimmer mit Etagenbetten, Gemeinschaftsräume zum Fernsehen, einem Fitnessraum sowie Räumen mit Computern. Nächste Woche sollen die ersten Asylbewerber einziehen.
Kritik an der Regierung
Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen kritisierten die neue Unterkunft als grausam. Sie verletze die "Würde" der Asylbewerber.
Vorwürfe, dass der umstrittene Lastkahn ein "schwimmendes Gefängnis" sei, wie die Regierung in London zurück und versicherte, dass die Asylbewerber, die dort untergebracht werden sollen, eine gewisse Bewegungsfreiheit haben würden.
Der Lastkahn ist Teil der Strategie von Sunaks Regierung, die Zahl der ankommenden Migranten stark zu reduzieren. Neben der Senkung der Unterbringungskosten soll das neue Gesetz es zum Beispiel ermöglichen, Migranten sofort in Haft zu nehmen, die in kleinen Booten über den Ärmelkanal auf die britische Insel gelangen.
Allein im vergangenen Jahr kamen auf diesem Weg mehr als 45 000 Menschen ins Vereinigte Königreich. Sie sollen künftig ohne Gelegenheit auf einen Asylantrag in ihre Heimat oder ein Drittland abgeschoben werden. Kritiker sprechen von einer Abschaffung des Asylrechts.