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"Schmerz und Scham": Papst zeigt sich betroffen wegen toter Migranten im Mittelmeer

Migranten warten auf ihre Rettung (Archivbild)
Migranten warten auf ihre Rettung (Archivbild) Copyright Karolina Sobel/AP
Copyright Karolina Sobel/AP
Von Euronews mit dpa, AFP
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Angesichts wiederholter Bootsunglücke im Mittelmeer mit toten Migranten hat sich Papst Franziskus tief betroffen gezeigt. Am Wochenende erreichten fast 1000 Migranten Lampedusa. Der Bürgermeister der Insel kritisierte das Verhalten der EU.

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Papst Franziskus hat sein Mitgefühl für im Mittelmeer ertrunkene Migrantinnen und Migranten gezeigt. Seit Jahresbeginn seien bereits 2000 Männer, Frauen und Kinder bei dem Versuch, Europa zu erreichen, im Mittelmeer ums Leben gekommen, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag beim traditionellen Angelus-Gebet vor rund 15.000 Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom. Dies sei eine "offene Wunde für die Menschheit".

Angesichts der laut Zahlen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) vermissten 2096 Menschen im Mittelmeer, unterstütze Franziskus die Bemühungen all derer, die sich für die Verhinderung von Schiffbrüchen sowie die Rettung von Migranten im Meer einsetzten. Damit würdigte er die Anstrengungen privater Seenotretter.

2023: Mehr als 90.000 Migranten in Italien angekommen

Der 86-Jährige erinnerte zudem an das kürzliche schwere Bootsunglück vor Lampedusa. Laut Zeugen wurden 41 Menschen vermisst, die vermutlich ertranken. Ein Migrantenboot war auf dem Weg von Tunesien nach Italien gekentert. Er habe für sie gebetet, so Franziskus.

Sehr viele Menschen wagen derzeit von Tunesien aus in oft seeuntauglichen Booten die lebensgefährliche Mittelmeerüberfahrt nach Italien - der nordafrikanische Staat gilt inzwischen als wichtigstes Transitland für Migrantinnen und Migranten auf dem Weg nach Europa. Das tunesische Innenministerium zählte allein bis Ende Juli 900 Todesopfer, die bei Bootsunglücken in diesem Jahr vor der Küste des Landes starben. Im August kamen Dutzende Tote hinzu.

Schlag gegen Schleuser

Vor Lampedusa waren erst am Wochenende fast 1000 Migranten angekommen, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Das Innenministerium in Rom zählte in diesem Jahr mehr als 96.300 Menschen, die auf Booten Italien erreichten.

Für den Bürgermeister der Insel, Filippo Mannino, reagiert Europa zu langsam. "Wir befinden uns mitten im Mittelmeer und können nicht wegsehen, wenn Menschen Hilfe und Rettung benötigen", sagte Mannino. Logisch sei, dass Lampedusa nicht allein gelassen werden könne, "wir bräuchten wirklich eine europäische Truppe, einen europäischen Rettungseinsatz auf dem Meer".

Unterdessen ist der EU-Polizeibehörde Europol ein Schlag gegen Menschenhändler gelungen. In Spanien wurden nach einer gemeinsamen Aktion der Polizeibehörde CNP mit der deutschen Bundespolizei 19 Personen verhaftet. Ihnen wird vorgeworfen, syrische Migranten gegen Zahlung hoher Summen nach Europa geschleust zu haben.

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