Notstandsregierung in Israel - Lufthansa beginnt Evakuierungsflüge

Falscher Alarm im Kibbuz Beeri - ein Soldat geht in Deckung am 11.10.2023
Falscher Alarm im Kibbuz Beeri - ein Soldat geht in Deckung am 11.10.2023 Copyright Ohad Zwigenberg/Copyright 2023 The AP All rights reserved
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Von Euronews mit AP, dpa, AFP
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Der Bildung einer Notstandsregierung in Israel steht nichts mehr im Weg: Regierung und Opposition verständigten sich unter anderem auf ein "Kriegskabinett". Die Lufthansa bietet am Donnerstag die ersten vier Evakuierungsflüge aus Israel an.

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Während die Welt mit der israelischen Bodenoffensive im teilweise zerstörten Gazastreifen rechnet, schafft die Regierung von Benjamin Netanjahu Fakten. Medien berichten, die Opposition um Benny Gantz habe sich mit Netanjahu auf eine Notstandsregierung geeinigt. Wesentlicher Bestandteil sei die Bildung eines Kriegskabinetts mit dem ehemaligen Verteidigungsminister Gantz und dessen Nachfolger Joav Galant. Die Rolle des führenden Oppositionspolitikers Jair Lapid war zunächst unklar.

Unterdessen sind durch den massiven Beschuss des Gazastreifens nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens elf UN-Mitarbeitende ums Leben gekommen.

Nach der Abriegelung des Gazastreifens befürchtet die UNO dramatische Folgen: Es drohen der komplette Ausfall von Strom und Wasser sowie Lebensmittelknappheit. Innerhalb des Küstenstreifens gebe es mittlerweile 260 000 Binnenflüchtlinge, während die Hamas mit Raketen weiterhin Angst und Schrecken in grenznahen Gebieten Israels wie der Stadt Ashkelon verbreitet. An diesem Mittwoch wurden durch einen Luftangriff aus dem Gazastreifen auf Ashkelon 12 Israelis verletzt, sechs von ihnen durch Granatsplitter.

Auf israelischer Seite sind seit Samstag nach offiziellen Angaben mindestens 1 200 Menschen getötet worden, die meisten von ihnen Zivilisten. Im Gazastreifen hat sich die Zahl der Getöteten laut des palästinensischen Gesundheitsministeriums auf mindestens 1100 erhöht. Tausende weitere Menschen seien verletzt worden.

Falscher Alarm in Nordisrael

Ein weiterer Brandherd schwelt im Norden des Landes. Für die Region an der Grenze zum Libanon galt vorübergehend der Alarmzustand, weil Attacken der Hisbollah aus der Luft auch mit Paraglidern befürchtet wurden.

Doch die Bedrohungslage erwies sich als falscher Alarm. Die israelische Armee gab Entwarnung und will die Panne untersuchen.

Lufthansa fliegt wieder

Für die in Israel festsitzenden Ausländerinnen und Ausländer gehen die Evakuierungsmaßnahmen weiter. Die Lufthansa beginnt an diesem Donnerstag mit zunächst vier Deutschland-Flügen am Tag. Geplant sind je zwei Verbindungen nach Frankfurt und München. Das berichtete die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Informationen aus dem Auswärtigen Amt.

Die deutsche Botschaft in Tel Aviv forderte zudem Deutsche, die ausreisen wollten, dazu auf, auch Flüge mit Zwischenstopps etwa in Zypern oder der Türkei zu buchen. Zudem wies die Botschaft darauf hin, dass die israelische Fluglinie El Al ihr Angebot immer wieder ausbaue. Betroffene sollten regelmäßig die Angebote der Fluglinien überprüfen.

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