Das Auffüllen der ukrainischen Bestände müssen kurzfristig die Europäer übernehmen, weil weitere US-Militärhilfe von den Republikanern im Kongress blockiert wird.
Die Ukraine erwehrt sich seit Anfang des neuen Jahres vielen Raketen- und Drohnenattacken im ganzen Land, auch vieleBodengefechte werden gemeldet. Russland sieht sich auf dem Schlachtfeld zurück in der Initiative.
Angesichts der verstärkten Angriffe hat die Ukraine dringend um Hilfe des NATO-Ukraine-Rates gebeten. Auf einem einberufenen Treffen des Rates geht es an diesem Mittwoch um die Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung.
Die Mitglieder des Bündnisses hätten bereits eine "bedeutende Mengen an Luftabwehrsystemen an die Ukraine geliefert", erinnerte NATO-Sprecher Dylan White, aber man sei "entschlossen, diese noch weiter zu verstärken".
In seiner täglichen Ansprache berichtete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von den Folgen des aktuellen Beschusses. Durch die jüngsten Angriffe sind in der Ukraine etwa fünfzig Menschen getötet worden.
"Der Terrorist muss den höchsten Preis für den Terror zahlen, und Russland wird ihn zahlen... Ich bin sicher, dass wir in der Lage sein werden, unser Land, unsere Luftverteidigung und unsere Zusammenarbeit mit unseren Partnern im Bereich der Drohnen zu stärken", so Selenskyj.
Länder haben Schwierigkeiten beim Nachschub
Analysten sagen, dass die westlichen Partner Kiews Schwierigkeiten haben, mit der Produktion Schritt zu halten, insbesondere bei der Herstellung von Flugkörpern für Luftabwehrsystemen wie SAMP/T, Patriot, NASAMS oder IRIS-T SLM, die alle kompliziert herzustellen sind.
Das Auffüllen der ukrainischen Bestände müssen kurzfristig die Europäer übernehmen, weil weitere US-Militärhilfe von den Republikanern im Kongress blockiert wird.
Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass die ukrainischen Streitkräfte noch über Flugabwehrsysteme aus der Sowjetzeit verfügen, wie zum Beispiel 23-mm-Kanonen - ein Problem für die Munitionsversorgung.
"Was die mobilen Luftabwehrsysteme betrifft, so reicht die Munition [...] in der gegenwärtigen Situation aus, um den nächsten starken Angriffen standzuhalten. Aber mittel- und langfristig brauchen wir natürlich die Hilfe der westlichen Länder, um den Bestand an Raketen aufzufüllen", sagte General Serhi Naïev, der Kommandeur der ukrainischen Streitkräfte, am 4. Januar gegenüber AFP. "Vorrangig geht es also darum, mehr Munition zu beschaffen", um den russischen Kräften zu begegnen, die unser Luftverteidigungssystem "wirklich ausreizen" wollen."