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Kroatien: Gedenken an den Ausbruch aus dem Todeslager Jasenovac

Hunderte Menschen versammeln sich in der Gedenkstätte Jasenovac.
Hunderte Menschen versammeln sich in der Gedenkstätte Jasenovac. Copyright Nikola Solic/Copyright 2018 The AP. All rights reserved
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Von Heilika Leinus
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Im ehemaligen Todeslager Jasenovac versammeln sich Überlebende sowie Vertreter aus Politik und Kirche, um an den Ausbruch vom 22. April 1945 zu erinnern.

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Am 22. April vor 79 Jahren haben Häftlinge des Vernichtungslager Jasenovac einen Ausbruch gewagt, den nur wenige überlebt haben. In Kroatien haben sich Vertreter aus Politik und Kirche sowie Aktivisten und einige der sehr wenigen Überlebenden am Jahrestag des Ausbruchs versammelt, um an die Opfer zu erinnnern. 

Das Vernichtungslager wurde während des Zweiten Weltkrieges vom faschistischen Ustascha-Regime betrieben. Es wurde im August 1941 errichtet und die ersten Häftlingen waren hauptsächlich Serben und Juden. Neben ihnen gehörten unter anderem Sinti und Roma, politische Häftlinge, Bosniaken und Slowenen zu den Häftlingen. Sowohl Männer und Frauen als auch Kinder wurden im Todeslager eingesperrt.

Ort des Leidens

Mindestens 83.000 Häftlinge verloren dort ihr Leben. Einige Historiker gehen davon aus, dass dort mehr als 700.000 Menschen umgebracht wurden. Darüber hinaus diente das Konzentrationslager auch als Sammellager für Häftlinge, die in andere Vernichtungslager geschickt wurden. Außerdem lebten dort auch bis zu 5.000 Zwangsarbeiter.

Nachdem am 21. April 700 bis 900 Frauen im Lager von den Ustascha getötet wurden, waren nur noch rund 1.000 Männer übriggeblieben. Sie entschieden sich, Widerstand zu leisten. Am 22. April 1945 wagten sie einen Ausbruch. Unbewaffnet stellten sich 600 Männer den schwerbewaffneten Ustascha entgegen. 80 Lagerinsassen gelang die Flucht, die restlichen 520 wurden während des Fluchtversuchs getötet. Gefangene, die zu alt, schwach oder krank für die Revolte gewesen waren, wurden von den Ustascha in den letzten Apriltagen ermordet.

Übriggebliebene Häftlinge ermordet

Die Ustascha, die ohnehin die Schließung des Vernichtungslagers planten, weil die jugoslawischen Partisanen immer wieder versuchten, das Lager zu befreien, und auch die Rote Armee nach Jugoslawien vorgedrungen war, brachten alle übriggebliebenen Häftlinge um, vernichteten alle Unterlagen und sprengten das Lager.

Am 2. Mai erreichte die jugoslawische Partisanenarmee das niedergebrannte Vernichtungslager.

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