Bill Gates, die Murdochs, Pitbull: Welche Promis fliegen am häufigsten im Privatjet?

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Von Charlotte Elton
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Der 17-jährige Akash Shendure hat Daten zusammengestellt, die den CO2-Fußabdruck von 163 Privatjet-Nutzern zeigen. Das Ergebnis ist eine vernichtende Liste mit einigen der größten Umweltverschmutzer der Welt.

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Der 17-jährige Akash Shendure hat Daten zusammengestellt, die den CO2-Fußabdruck von 163 Privatjet-Nutzern zeigen. Die Liste führt Privatflüge von Prominenten wie Unternehmer Bill Gates bis zum Rapper Pitbull auf.

"Ich möchte damit nicht nur bestimmte Leute anprangern, sondern auch das Bewusstsein für die Diskrepanz zwischen den Kohlenstoffemissionen der Superreichen und der Durchschnittsamerikaner schärfen", sagte Shendure in einem Interview mit dem US-Radiosender KUOW.

Wie groß ist der CO2-Fußabdruck eines Privatjets?

Durchschnittlich stößt eine US-Amerikanerin und ein US-Amerikaner eine Menge von 15,52 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr aus. 

Zum Vergleich: Thomas Siebel - der milliardenschwere Gründer von Siebel Systems und der größte Umweltverschmutzer, der im Rahmen des ClimateJets-Projekts von Akash Shendure aufgelistet ist - stieß 4.649 Tonnen CO2 aus.

"Thomas Siebels Privatflugzeug-Emissionen übersteigen die gesamten Kohlenstoffemissionen von 299 durchschnittlichen Amerikanern!", erklärt der Bericht des Teenagers.

Wer hat den größten CO2-Fußabdruck mit seinen Privatjets?

Shendure ist Highschool-Schüler aus Seattle. Er hat die Daten aus öffentlich zugänglichen Informationen zusammengestellt. Das Ergebnis ist eine vernichtende Liste mit einigen der größten Umweltverschmutzer der Welt.

Nach Thomas Siebel stieß die Familie Murdoch - die Medienmogule, die für die britischen Boulevardzeitungen, Fox News und andere Sender verantwortlich sind - am meisten Kohlendioxid aus. Ihre Privatjets verursachten 4.357,25 Tonnen CO2. 

Dicht gefolgt von der Familie DeVos mit 4.112 Tonnen. Richard M. DeVos ist Mitbegründer von Amway und Eigentümer der Orlando Magic. Er steht auf Platz 60 der Forbes-Liste der reichsten Menschen. An dritter Stelle steht Sam Zell (4.037 Tonnen) gefolgt von Jared Isaacman (3.862 Tonnen).

Aber nicht nur Geschäftsleute haben es auf die Liste geschafft. Der Musiker Pitbull machte seinem selbstgewählten Spitznamen "Mr. Worldwde" alle Ehre und stieß 3.156 Tonnen CO2 aus.

Bill Gates - der kürzlich sagte, "Teil der Klimalösung" zu sein und sich öffentlich für Klimaschutzmaßnahmen einsetzt - stieß 3.058 Tonnen aus. Im vergangenen Jahr unternahm er 392 Flüge mit Privatjets - im Durchschnitt mehr als einen pro Tag.

Gates besteht darauf, dass er seine Kohlenstoffschulden ausgleicht und nachhaltigen Flugzeugtreibstoff verwendet.

Wie kam es zum ClimateJet-Projekt von Teenager Akash Shendure?

Akash Shendure wurde zum ClimateJets-Projekts inspiriert, nachdem Twitter einen Account gesperrt hatte, der den Standort von Elon Musks Privatjet verfolgt und verbreitet hatte.

Ein Netzwerk von Freiwilligen hilft Shendure, indem es die Bodenkontrollregistrierung und die Flugberichte überprüft. Diese Informationen werden dann mit Daten zum Treibstoffkoeffizienten (dem Emissionsprofil der verschiedenen Treibstoffarten) abgeglichen.

Wie ist der CO2-Fußabdruck von Milliardären im Vergleich zu "Lieschen Müller"?

Wir sind nicht alle gleichermaßen für die Klimakrise verantwortlich. Nach Angaben von Oxfam sind Milliardäre für eine Million Mal mehr Treibhausgasemissionen verantwortlich als der Durchschnittsbürger.

Untersuchungen der internationalen NGO ergaben, dass die Investitionen von nur 125 Milliardären jedes Jahr 393 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen, was den jährlichen Emissionen von 85 Millionen Autos entspricht.

Es sind nicht nur Milliardäre, sondern auch alle anderen wohlhabenden Menschen in reichen Ländern, die überproportional verantwortlich sind.

Die obersten 10 Prozent der weltweiten CO2-Emittenten verursachen fast die Hälfte aller Treibhausgasemissionen, heißt es in dem Bericht.

Wären die Emissionen gleichmäßig über die Welt verteilt, würde der durchschnittliche Bürger der Demokratischen Republik Kongo einen Anstieg seiner Emissionen um das Zehnfache erleben.

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Bei Europäern und Nordamerikanern hingegen würden die Emissionen um fast 40 Prozent bzw. über 70 Prozent sinken.

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