Philip Roth nahm kein Blatt vor den Mund – auch bei seiner Meinung über US-Präsident Donald Trump.
Mit Philip Roth ist einer der bedeutendsten US-Autoren der Gegenwart gestorben. Sein Tod löst weltweit Trauer aus.
In den sozialen Medien melden sich Fans und Kollegen zu Wort, würdigen Roth als genialen Chronisten der USA, als Provokateur, der in seinen gut 30 Werken nie ein Blatt vor den Mund nahm. Auch im Ruhestand behielt Roth seine kritische Stimme. US-Präsident Donald Trump bezeichnete er als „größenwahnsinnigen Betrüger“, als „üble Summe all seiner eigenen Unzulänglichkeiten.“
Viele von Roths Büchern wurden verfilmt. So auch sein Debütroman „Goodbye, Columbus“, für den er 1960 den National Book Award erhielt. 1998 wurde er für „Amerikanisches Idyll“ mit dem Pulitzer ausgezeichnet. Lediglich der Literaturnobelpreis fehlte in seiner Sammlung, obwohl Roth seit Jahren als heißer Favorit gehandelt wurde.
2012 überraschte er den Literaturbetrieb mit seiner Ansage, nicht mehr schreiben zu wollen. Jahre zuvor hatte er in einem Interview gesagt: „Irgendwann kommt die Zeit, in der ein Schriftsteller seinen Zauber verliert. Ich kann nicht sagen, wie angenehm oder unangenehm das sein mag, aber es scheint, dass Schriftsteller ab einem gewissen Alter nicht mehr besonders gut schreiben. Und dann muss man aufhören.“
Für Philip Roth war dieser Zeitpunkt mit 79 Jahren gekommen. Den Ruhestand habe er nie bereut, sagte Roth vor wenigen Monaten zu seinem 85. Geburtstag.