"Not My King": Protest gegen Charles III. einen Monat vor der Krönung

Demonstranten warten auf die Ankunft von Charles III. und Camilla zum königlichen Gründonnerstagsgottesdienst im York Minster
Demonstranten warten auf die Ankunft von Charles III. und Camilla zum königlichen Gründonnerstagsgottesdienst im York Minster Copyright Owen Humphreys/pa media
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Von Euronews mit AP/DPA/AFP
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Die Kritik an der Krone ist nicht neu und wird von einem jüngsten Bericht der Zeitung "Guardian" über die Verbindungen der britischen Monarchie zum Sklavenhandel zusätzlich befeuert.

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Einen Monat vor der Krönung von König Charles III. erheben Antimonarchist:innen im Vereinigten Königreich ihre Stimme. "Not My King (Nicht mein König)" stand am Donnerstag bei einer Protestaktion vor der York Minster Kathedrale auf den Plakaten.

Die Kritik an der Krone ist nicht neu und wird von einem jüngsten Bericht der Zeitung "Guardian" über die Verbindungen der britischen Monarchie zum Sklavenhandel zusätzlich befeuert.

Verwicklung in den Sklavenhandel

Der Guardian hat ein Dokument von 1689 veröffentlicht, das die Übertragung von Aktien des Unternehmens Royal African Company, das im Sklavenhandel tätig war, an König William III. belegt.  Unterzeichnet ist das Papier von Edward Colston, dem damaligen stellvertretenden Gouverneur der Gesellschaft. Im westenglischen Bristol war 2020 bei Black-Lives-Matter-Protesten eine Statue Colstons, der als Wohltäter galt, ins Hafenbecken gestürzt worden.

"Dies ist ein Thema, das seine Majestät sehr ernst nimmt", hieß es in einer Mitteilung aus dem Buckingham Palasts in Reaktion auf die Veröffentlichung des Dokuments.

Und er habe seine volle Unterstützung bei einer wissenschaftlichen Untersuchung, die bis 2026 die Verwicklung in den Sklavenhandel erforschen soll, zugesagt. Er werde den Zugang zu den royalen Archiven und der königlichen Sammlung ermöglichen.

Die Organisation Historic Royal Palaces, die einige der königlichen Schlösser im Vereinigten Königreich verwaltet, sei ein Partner des unabhängigen Forschungsprojekts, das von einer Historikerin der Universität Manchester geleitet wird. 

Fiasko in der Karibik

Seit einigen Jahren wird im Vereinigten Königreich, aber auch in seinen ehemaligen Kolonien Kritik an der imperialistischen, sklavenhaltenden und kolonialistischen Vergangenheit des Landes und der Beteiligung der Monarchie daran laut.

Im vergangenen Jahr war eine Karibikreise von Prinz William und seiner Frau Kate in einem Fiasko geendet, weil Kritiker die dabei entstandene Bilder als " imperial anmutend" bezeichneten. William wurde aufgefordert, sich für die Vergangenheit des Vereinigten Königreichs "als Sklavenhalter"zu entschuldigen.

Die königliche Familie ist auch mit Rassismusvorwürfen konfrontiert, die durch die Anschuldigungen von Prinz Harry und seiner Frau Meghan afroamerikanischen Wurzeln, noch lauter geworden sind.

Seit seinem Amtsantritt hat König Charles III. eine Wende in der Art und Weise, wie die königliche Familie öffentlich mit diesem Teil der Geschichte umgeht, eingeleitet.

Im November hatte er erklärt, dass die Rolle des Vereinigten Königreichs im Sklavenhandel nicht verborgen bleiben dürfe.

Forschungsarbeiten zeigen, dass die britische Monarchie jahrhundertelang vom Sklavenhandel profitierte. Charles und Camilla, die zum Auftakt der Osterfeierlichkeiten beim traditionellen Gottesdienst Royal Maundy spezielle Münzen verteilten, werden in genau einem Monat - am 6. Mai - in London gekrönt.

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