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Nach scharfer Kritik: US-Ökonomin Fiona Scott Morton verzichtet auf Spitzenposition in Brüssel

EU in Brüssel
EU in Brüssel Copyright Virginia Mayo/AP
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Von euronews
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Die Amerikanerin hätte Chefvolkswirtin der EU-Wettbewerbsbehörde werden sollen. Das hatte viel Kritik hervorgerufen. Nun zieht Scott Morton die Konesquenzen und verzichtet auf die Spitzenposition in Brüssel.

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Nach scharfer Kritik hat die US-Ökonomin Fiona Scott Morton auf eine Spitzenposition in Brüssel verzichtet. Sie hätte Chefvolkswirtin der EU-Wettbewerbsbehörde werden sollte.

EU-Wettbewerbskomissarin Margrethe Vestager schreib auf Twitter:

"Frau Professor Fiona Scott Morton hat mich darüber informiert, dass sie den Posten nicht antreten wird. Mit Bedauern akzeptiere ich diese Entscheidung und hoffe, dass sie ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten weiter nutzen wird, um eine strenge Durchsetzung des Wettbewerbsrechts voranzutreiben."

Vor allem von französischer Seite hatte es scharfe Kritik an der Personalie gegeben. Scott Mortons Aufgabe wäre es gewesen, gegen mächtige US-Konzerne vorzugehen. Mit Blick darauf hatte es Spekulationen über Interessenkonflikte gegeben, da sie selbst einige dieser Konzerne beraten haben soll.

"Angesichts dieser problematischen, peinlichen Rekrutierung war es besser, zu verzichten, und das war eine weise Entscheidung", sagte die französische EU-Abgeordnete Stephanie Yon Courtin.

"Es gab Fragen zu ihrer Einstellung, weil es unüblich ist, eine Chefökonomin für die EU-Kommission einzustellen, die keine Europäerin ist. Und mit dieser US-Staatsangehörigkeit, stellten sich Fragen bezüglich des Zugangs zu vertraulichen Informationen und des Interessenkonflikts."

Für viele war es Emmanuel Macron, der die Nominierung zunichte machte, da er im Zusammenhang mit seiner Philosophie der "strategischen Autonomie" der EU andeutete, dass es besser wäre, einen "großen Europäer" für den Posten zu bekommen.

Andere sind der Meinung, dass dies ein falsches Signal an die besten Experten der Welt ist, sich nicht für Europa zu engagieren.

"Ich denke, dass ihre US-Staatsbürgerschaft eine sehr wichtige Rolle gespielt hat, aber ich halte es für dumm, dies als Hauptargument für die Ablehnung zu nehmen", sagte der deutsche EU-Abgeordnete Rasmus Andresen.

"Die EU sollte mehr Experten aus verschiedenen Teilen der Welt anziehen. Die Botschaft, die wir jetzt aussenden, ist, dass man nicht willkommen ist, wenn man US-Bürger ist oder aus einem asiatischen Land kommt." 

Vor einigen Tagen schickten vier große Fraktionen im Europäischen Parlament einen Brief an Margrethe Vestager, in dem sie ihre "Bestürzung" über die Nominierung Mortons zum Ausdruck brachten.

Eine Gruppe von EU-Kommissaren äußerte ebenfalls Bedenken.

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