Auf der Überholspur zum richtigen Netzwerken

Auf der Überholspur zum richtigen Netzwerken
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Handel im europäischen Binnenmarkt macht 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in der Europäischen Union aus. Allerdings exportiert nur ein Viertel der 20 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen in andere Länder der EU. In Gütersloh haben wir uns angeshen, wie ein Unternehmen aus der Branche Biotechnologie Geschäftspartnerpartner findet und so seine Exporte in ein anderes EU-Land steigern konnte.

Bio-Circle wurde im Jahr 1985 gegründet und ist auf umweltfreundliche Produkte rund um die Oberflächentechnologie spezialisiert. Das Unternehmen mit seinen gut 180 Beschäftigten benötigt ein gut ausgebautes Netzwerk für seinen Vertrieb, denn Exporte sind entscheidend für’s Geschäft. “Wir exportieren unsere umweltfreundlichen, chemischen Produkte in 50 Länder”, sagt der für Export zuständige Manager Jens Becker, “in diesen Landern haben wir mehrere Partner, die unsere Kunden unterstützen.”

Ende 2010 ist der dänische Partner von Bio-Circle unerwartet verstorben. Das Unternehmen brauchte umgehend einen neuen Vertriebsvertreter vor Ort, um seine Lieferungen nach Dänemark fortzusetzen. Es wandte sich an die Unternehmensberatung Zenith, die dem Enterprise Europe Network angehört. Einen Tag später hatte Bio-Circle einen neuen Partner in Dänemark, nach einem Monat wurde wieder exportiert. Becker: “Seit wir 2011 die Zusammenarbeit mit unserem neuen Partner SauberHouse begannen, haben wir in den vergangenen drei Jahren unsere Exporte nach Dänemark verdreifachen können. Das ist ein toller Erfolg für uns.”

Außerdem haben wir in Vilnius die Jahrestagung des Enterprise Europe Network besucht. Ihm gehören 600 Unternehmen und Organisationen in 50 Ländern innerhalb und außerhalb der EU an. Das Netzwerk soll kleinen und mittleren Unternehmen helfen, ihre Geschäftsbedingungen zu verbessern. Es wurde 2008 von der EU-Kommission ins Leben gerufen und ist europaweit das größte Netzwerk, das der Wirtschaft Expertise und Service anbietet.

Joanna Drake, EU-Direktorin für die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU und Präsidentin der Generaldirektion Unternehmen und Industrie der Europäischen Kommission, sagt, das Netzwerk habe innerhalb von fünf Jahren 9000 Partnerschaften aufgebaut. Jedes Unternehmen dadurch schätzungsweise 112.000 Euro mehr Umsatz gemacht.

Das Enterprise Europe Network will europäischen Unternehmen einen Service bieten, der es ihnen erlaubt, effiziente Lösungen innerhalb des Netzwerkes zu finden. Drake gibt des Tipp: “Wenden Sie sich an unsere Verbände vor Ort. Sie sagen Ihnen, an wen sie sich im Enterprise Europe Network wenden können. Sie helfen auch dabei, an EU-Mittel zu gelangen, Partner zu finden und kennen sich im EU-Recht sowie mit Innovations- und Technologietransfer-Abkommen aus.”

Für Bio-Circle gibt es klare Geschäftslinien: “Schlüsselfaktoren unseres Erfolgs sind die ständige Weiterentwicklung von Innovationen im Bereich Oberflächentechnologie, das Nutzen internationaler Netzwerke und die richtigen Vertriebspartner. Mit ihnen bringen wir unsere Innovationen auf die internationalen Märkte”, sagt Export-Manager Becker.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Sauberer Wasserstoff: ein Puzzle-Teil zur Dekarbonisierung der Schwerindustrie

Die EU-Windindustrie muss anfangen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen

EU-Cluster fördern Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und Innovation