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Türkei: Sicherheitsexperte warnt vor noch mehr Angriffen

Türkei: Sicherheitsexperte warnt vor noch mehr Angriffen
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Von Euronews
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3 Bombenexplosionen in weniger als 6 Monaten Ein Bild der Verwüstung in der türkischen Hauptstadt Ankara: Es war die dritte Bombenexplosion innerhalb

3 Bombenexplosionen in weniger als 6 Monaten

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Ein Bild der Verwüstung in der türkischen Hauptstadt Ankara: Es war die dritte Bombenexplosion innerhalb von sechs Monaten und das trotz erhöhter Sicherheitsmaßnahmen. Erst im vergangenen Oktober waren bei einer Friedensdemonstration in Ankara 95 Menschen getötet und Hunderte verletzt worden, als zwei Bomben unweit des Hauptbahnhofs explodierten.

Horror nach #Autobombe von #Ankarahttps://t.co/eX06O21OKA Fotos https://t.co/idtto3cUcApic.twitter.com/s1bQmaFByr

— Kirsten Ripper (@kirsteneuronews) March 13, 2016

Im Februar – vor weniger als einem Monat – hatte sich ein Selbstmordattentäter unweit des Regierungsviertels in die Luft gesprengt. Ziel des Anschlags war ein Militärkonvoi: 30 Menschen kamen dabei ums Leben, mehr als 60 Personen wurden verletzt.

Kurdische Unabhängigkeitsbestrebungen in Türkei und dem Irak und der Kampf gegen ISIL

Für die jüngsten Anschläge gibt die Türkei der kurdischen Arbeiterpartei PKK die Schuld. Türkische Kampfflugzeuge bombardierten daraufhin die kurdischen Hochburgen Gara und Kandil im Nordirak.

Seit dem Ende des seit zweieinhalb Jahren andauernden Waffenstillstands zwischen der PKK und der türkischen Regierung sind Spannungen und Gewalt in den überwiegend von Kurden bewohnten Regionen an der Tagesordnung. Die türkische Regierung hatte im Kampf gegen die verbotene PKK Ausgangssperren in den Städten Cizre, Silopi und Diyabakirs Altstadt Sur verhängt und führt regelmäßig Militäreinsätze durch.

Ankara glaubt, dass die Gewalteskalation mit dem Krieg in Syrien zusammenhängt. Dort haben kurdische Milizen gegen den sogenannten Islamischen Staat an Boden gewonnen. Ihr Erstarken könnte die kurdischen Unabhängigkeitsbestrebungen weiter bestärken, so die Befürchtung der türkischen Regierung.

Der Parteichef der kurdischen HDP Selahattin Demirtas hat seine eigene Interpretation: “Das sind heftige Angriffe. Sie zielen nicht auf Terroristen. Sie töten Menschen. Das ist Staatsterror.”

We assert that all this pain brought on our people will not deter us from brotherly feelings, and once again we strongly condemn the attack.

— HDP English (@HDPenglish) March 13, 2016

Wie groß die Spaltung zwischen der türkischen Regierung und der PKK ist, zeigt die Aussage des türkischen Premiermininsters Ahmet Davutoglu: “Sie wollen keinen Frieden. Im Gegenteil: Sie wollen die Türkei ins Chaos stürzen, indem sie mit den Terroristen zusammenarbeiten. Das werden wir nicht zulassen.”

Die zunehmende Gewalt in der Türkei verstärkt die warnenden Stimmen zu dem geplanten Abkommen der EU mit der Türkei bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise. Die Bewältigung der Flüchtlingskrise dürfe nicht mit den Gesprächen über einen EU-Beitritt der Türkei verknüpft werden. Europa werfe europäischen Werte wie die Pressefreiheit über Bord und toleriere Menschenrechtsverletzungen in der Türkei, um die Flüchtlingskrise zu bewältigen, kritisieren einige europäischen und türkischen Kritiker der türkischen Regierung.

Dr. Nihat Ali Özcan: “Die Türkei wird bis in die zweite Jahreshälfte hinein Ziel von weiteren Bombenanschlägen sein”

Dr. Nihat Ali Özcan ist Sicherheitsanalyst bei TEPAV. Er geht davon aus, dass die Türkei bis in die zweite Jahreshälfte hinein Ziel von weiteren Bombenanschlägen sein wird. Euronews hat ihn zum Gespräch getroffen.

euronews:
Zum dritten Mal in sechs Monaten ist Ankara das Ziel von Terroranschlägen. Was sind das für Anschläge? Was wollen diese Menschen erreichen?

Nihat Ali Özcan, Sicherheitsanalyst:
Wir hatten tatsächlich drei Angriffe in sechs Monaten in der Hauptstadt. Das hat zum einen natürlich symbolische Bedeutung – ein Zeichen gegen die Regierung und den Staat an sich zu setzen.
Sie sind Teil einer größeren Strategie der PKK.

Es gibt mehrere Gründe, warum sie Ankara angreifen. Diese andauernden Militäreinsätze im Südosten der Türkei, deren Konsequenzen. Die PKK möchte den Druck auf sich verringern, sie möchte Aufmerksamkeit. Deshalb haben die Bombenangriffe in Ankara stattgefunden.

Wahrscheinlich werden diese Art von Angriffen weiterhin vorkommen, wenn die Politik so weiter macht wie bisher. Sehen Sie sich die regionalen Entwicklungen an, die Situation im Irak und in Syrien. Wenn die türkischen Militäreinsätze wie gehabt stattfinden, dann wird das weiter gehen.

euronews:
Bekommt die Türkei ausreichend Unterstützung von ihren europäischen Verbündeten bei der Bekämpfung des Terrorismus?

Nihat Ali Özcan:
Der Kampf gegen den Terrorismus ist nicht nur ein Problem für die Türkei. Terrorismus ist nichts, was nur ein Land betrifft. Es gibt komplexe, gegenseitige Abhängigkeiten, die Globalisierung, neue technologische Fortschritte. Das kann nicht nur auf einen Ort beschränkt bleiben. Das heißt, dass die Bestrebungen der PKK zu destabilisieren, den türkischen Staat zu schwächen und ihn zu zwingen, seine Prioritäten zu ändern im Endeffekt nicht gut für Europa sind. Die Flüchtlingskrise und andere Sicherheitsrisiken in der Türkei haben auch Auswirkungen auf Europa. Europa ist genauso in Gefahr. Aus diesem Grund unterstützen die europäischen Länder die türkischen Bestrebungen nach Sicherheit und Stabilität. Denn sie helfen nicht nur der Türkei, sondern auch der Europäischen Union, Sicherheit und Stabilität – auch außerhalb ihrer Grenzen – zu bewahren.

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