EM-Brennpunkt Lille: "Vielleicht werden sich Ultras prügeln, nicht die Fans"

EM-Brennpunkt Lille: "Vielleicht werden sich Ultras prügeln, nicht die Fans"
Von Euronews
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Die nordfranzösische Großstadt Lille ist durch die Präsenz mehrerer Lager von Fußballfans aktueller Brennpunkt der EM.

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Die nordfranzösische Großstadt Lille ist durch die Präsenz mehrerer Lager von Fußballfans aktueller Brennpunkt der EM. Nach den Gewalttaten von Marseille am Samstag treffen hier erneut russische und englische Anhänger aufeinander. Die Russen reisten zum Gruppenspiel ihrer Mannschaft gegen die Slowakei in Lille an. England und Wales spielen am Donnerstag im nur rund 35 Kilometer entfernten Lens. Obwohl die englische Nationalelf in Lens spielt, haben viele Fans von der Insel laut Medienberichten Quartier in Lille bezogen.

Vor der Niederlage der Russen gegen die Slowakei kam es offenbar nur zu vereinzelten Handgemengen unter gewaltbereiten Fans. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben sieben Personen unterschiedlicher Nationalitäten wegen Ruhestörung in Gewahrsam.

Zahlreiche Sondereinsatzkräfte sichern Lille ab

French riot police out in full force #Lille#EURO2016pic.twitter.com/evjDWOoaG5

— Sima Kotecha (@sima_kotecha) June 15, 2016

Russlands Außenminister Sergej Lawrow kritisierte die Festnahme Dutzender Russen in Frankreich. Er sehe darin einen Verstoß gegen internationale Regeln.

Russen und Slowaken in Lille wollten sich die EM-Laune nicht verderben lassen:

“Ich denke, dass sich vielleicht die Ultras prügeln werden, und nicht Fans wie wir. Deshalb sehe ich keine Probleme. Jedenfalls hoffe ich das.”

“Wer kämpfen will, der wird kämpfen. Die Mädchen hier wollen lieber hier rumhängen, lachen und singen.”

“Wir hoffen auf eine freundschaftliche Atmosphäre. Gestern haben wir unsere Zeit mit Deutschen und Briten verbracht. Wir haben alle zusammen gesungen.”

Wegen der Gewalttaten in Marseille hatte die UEFA den russischen Verband mit einem EM-Ausschluss auf Bewährung bestraft. Die Disqualifikation droht im Wiederholungsfall von Krawallen.

Russlands Sportminister Witali Mutko schloss neue Randale durch mitgereiste Fans nicht aus. Mutko erklärte, russische Anhänger würden ständig provoziert, oft aber zu Unrecht bezichtigt.

Russlands Parlaments-Vizepräsident Igor Lebedew hatte nach den Ausschreitungen von Marseille erklärt, er könne nichts Schlimmes an kämpfenden Fans finden.

Deutsche Behörden haben unterdessen zwei Dutzend gewaltbereiten Hooligans die Ausreise zur Fußball-EM verboten. Ein weiteres Dutzend gewaltbereiter Fans erhielt laut des Innenministeriums Meldeauflagen und darf deshalb bestimmte Gebiete nicht verlassen.

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