Trump-Staatsbesuch spaltet Großbritannien

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Von Euronews
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Das britische Unterhaus debattiert am Montag eine Online-Petition gegen den geplanten Staatsbesuch von US-Präsident Donald Trump in Großbritannien.

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Das britische Unterhaus debattiert am Montag eine Online-Petition gegen den geplanten Staatsbesuch von US-Präsident Donald Trump in Großbritannien. Während der Debatte soll vor dem Parlamentsgebäude eine Großdemonstration gegen den Staatsbesuch Trumps stattfinden.

Fast zwei Millionen Briten hatten die Petition unterzeichnet.

Die britische Regierung hat bereits offiziell erklärt, dass sie die Petition nicht unterstützt und an der Einladung festhält.

Das Unterhaus muss eine Petition beraten, sobald sie mehr als 100.000 Unterzeichner hat. Als Begründung hatten die Initiatoren der Online-Petition angegeben, dass “Donald Trumps gut dokumentierter Frauenhass und seine Vulgaritäten ihn disqualifizierten von Ihrer Majestät der Queen oder dem Prinzen von Wales empfangen zu werden”.

Eine Rede Trumps vor dem britischen Parlament schloss Unterhaus-Sprecher John Bercow bereits aus. Kritiker meinten daraufhin, Bercow habe damit das Neutralitätsgebot seines Amtes verletzt und forderten seinen Rücktritt.

Mehr als 70 Abgeordnete haben eine Resolution unterzeichnet, in der sie sich gegen eine Ansprache Trumps im Parlament wenden. Die Rede eines Staatsoberhauptes im Parlament des Gastlandes gilt als außergewöhnliche Auszeichnung und wird nur selten gewährt.

#StandUpToTrump is a national campaign calling for the biggest ever UK protest to oppose Trump's state visit – https://t.co/ORs4mawWunpic.twitter.com/vIiCGmpWEi

— Stand Up To Trump (@NoToTrumpUK) 16. Februar 2017

“Warum lädt man Donald Trump schon so früh zu einem Staatsbesuch ein? Er ist erst seit wenigen Wochen Präsident! Warum gewähren wir ihm dieses Privileg ohne zu sehen, was er als Präsident anstellt?”, beschwert sich die Labourabgeordnete Tulip Siddiq.

Mehr als 300.000 Menschen hatten eine Petition für den Staatsbesuch von Trump unterzeichnet.

“Natürlich sollte er kommen. Er ist der gewählte Führer unseres engsten Verbündeten. Der Umgang mit ihm ist absolut angemessen. Auf ihn andere Standards anzuwenden als auf andere Staatschefs ist offengesagt heuchlerisch”, meint der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Unterhauses, der konservative Abgeordnete Crispin Blunt.

Nicht immer erfüllen Staatsgäste höchste moralische Kriterien. Während ihrer mehr als 65 Jahre umfassenden Regentschaft musste die Queen schon öfters zum Wohle der diplomatischen Beziehungen umstrittene Staatsoberhäupter empfangen.

Ein Termin und das Programm für den Staatsbesuch von Donald Trump in Großbritannien stehen noch nicht fest.

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