"Dreckige Spiele" - Russisch-britisches Wortgefecht im UN-Sicherheitsrat

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Von Euronews mit dpa
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Der Ton zwischen Russland und Gro´ßbritannien im Vergiftungsfall Skripal wird schärfer. Bei einer von Moskau beantragten Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates kam es zum Wortduell der UN-Botschafter.

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Bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates haben sich Großbritannien und Russland einen heftigen Schlagabtausch über den Vergiftungsfall Skripal geliefert.

Im Zentrum der diplomatischen Krise steht der Vorwurf der Regierung in London, Moskau habe die Tat zu verantworten. Die russische Regierung weist die Anschuldigungen, denen sich mehrere westliche Länder angeschlossen haben, vehement zurück.

Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja warf Großbritannien in New York wörtlich "dreckige Spiele" vor:

"Wir haben unseren britischen Kollegen gesagt, dass sie mit dem Feuer spielen und das noch bereuen werden. Nowitschok ist trotz der russischen Bezeichnung nicht von Russland urheberrechtlich geschützt. Der Name wurde vom Westen für eine Reihe giftiger Substanzen erfunden, die in vielen Ländern entwickelt wurden. Darunter sind die USA und Großbritannien. Das ist Wissenschaftlern und anderen Experten bekannt."

Nebensja sagte weiter, die "ganze zweifelhafte Sache" sei entweder "eine Erfindung oder eine Provokation der übelsten Sorte".

Die britische UN-Botschafterin Karen Pierce wies die Vorwürfe zurück:

"Wir können nicht ignorieren, was in Salisbury passiert ist. Wir können nicht ignorieren, dass Russland in Bezug auf Chemiewaffeneinsätze in Syrien und Salisbury auf einem Auge blind ist. Und wir können auch nicht die Art und Weise ignorieren, wie Russland versucht, internationale Institutionen zu untergraben, die uns seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs Sicherheit garantiert haben."

Die gemeinsam mit ihrem Vater vergiftete Tochter von Sergej Skripal ließ über Scotland Yard verbreiten, sie sei glücklich sagen zu können, dass es ihr von Tag zu Tag besser gehe. Gleichzeitig bat Julia Skripal um Achtung ihrer Privatsphäre.

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