Wurde US-Journalistin Colvin von Syriens Regierung gezielt getötet?

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Von Andrea Büring
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Ein Prozess mit Signalwirkung? Vor einem US-Gericht wird der Tod der renommierten US-Journalistin Marie Colvin in Syrien behandelt.

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Der Fall der in Syrien verstorbenen US-Journalistin Marie Colvin kommt erneut ins Rollen. Nun veröffentlichten Beweisen zufolge könnte sie von der syrischen Regierung gezielt getötet worden sein. Die Schwester der angesehenen Sunday Times-Reporterin klagt derzeit vor einem US-Gericht und verlangt Entschädigung von der Regierung in Damaskus.

Beweislage

Wie die US-Fernsehjournalistin Lindsey Hilsum berichtet, seien die nun veröffentlichten Beweise bedeutsam, weil sie nahelegten, dass Marie Colvin gezielt ermordet wurde. Nach Meinung der Staatsanwaltschaft handele es sich um eine außergerichtliche Tötung.

Es gebe 2.000 Seiten Beweismaterial. Besonders belastend sei die Aussage eines anonymen Überläufers - genannt Ulysses. Er war Geheimdienstmitarbeiter in Homs, wo Colvin getötet wurde.

Ihm zufolge seien die elektronischen Signale aus dem Gebäude in Babar Amer, wo sie und die anderen Journalisten sich aufhielten, beobachtet worden. Auf Grundlage dieser Information wurden Befehle erteilt, das Mediencenter anzugreifen. Seiner Aussage zufolge wurden diese von ranghohen Mitgliedern der syrischen Regierung angeordnet.

Internationaler Strafgerichtshof

Die Bedeutung des Falls liege nach Meinung von Colvins Schwester in der Tatsache begründet, dass die syrische Regierung nicht nur Journalisten, sondern syrische Zivilisten gezielt tötete. In den vergangenen sieben Jahren seien haufenweise Geheimdienst-Unterlagen aus dem Land geschmuggelt worden. Viele Menschen werteten diese derzeit aus in der Hoffnung, den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad und andere hochrangige Regierungsmitglieder eines Tages vor den Internationalen Strafgerichtshof zu stellen. Dieser Fall sei eine Art Test, der den Weg für die weitere Strafverfolgung ebnen könnte.

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