Ein historischer Tag in Washington mit der Amtseinführung von Joe Biden, an der sein Vorgänger Donald Trump nicht teilnimmt.
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Kurz vor 18 Uhr in Europa hat der neue US-Präsident Joe Biden den Amtseid geleistet. In seiner Rede sagte er, der Wille der Bevölkerung sei gehört worden. Er erinnerte an den Sturm auf das Kapitol vor zwei Wochen, aber jetzt komme man als eine Nation unter Gott zusammen, um den Machtübergang friedlich zu vollziehen.
Jetzt gehe es darum, die Herausforderungen zu meistern. Das Wichtigste in der Demokratie sei die Einheit. Rassismus, Nationalismus und Angst hätten das Land lange auseinandergerissen. Aber gute Engel hätten an der Seite der USA gestanden, und jetzt gelte es zu beweisen, was Einheit bedeute. Ohne Einheit gebe es keinen Frieden, sondern nur Bitterkeit und Hass, kein Land, sondern nur Chaos. "Wir müssen als VEREINTE Staaten von Amerika zusammenkommen. Lasst uns hier neu beginnen.", sagte Joe Biden.
Das Land sei auf die Probe gestellt worden. Manchmal brauche man eine helfende Hand, erklärte Joe Biden. "Wir müssen diesen schweren kalten Winter überstehen - und eine Nation sein. Gemeinsam werden wir es schaffen." In einer Gedenkminute wurde der Toten der Corona-Pandemie gedacht.
"Die Welt schaut uns zu. Wir werden unsere Allianzen wieder aufbauen.", sagte der 78-Jährige. Er versprach, alles zu geben, um zusammen eine amerikanische Geschichte zu schreiben.
Vor Joe Biden ist die 56-jährige US-Vizepräsidentin Kamala Harris vereidigt worden. Sie ist die erste Frau in diesem Amt.
Lady Gaga hat die Nationalhymne gesungen - ein bewegender Moment der Zeremonie.
Auch Jennifer Lopez trat mit "This Land is Your Land" auf und richtete sich auf Spanisch an das Publikum.
Die Ex-Präsidenten George W. Bush und Barack Obama nehmen mit ihren Ehefrauen Laura und Michelle an der Zeremonie in Washington teil, der scheidene US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania nicht. Sie sind am Morgen - zum letzten Mal mit der Präsidentenmaschine AIR FORCE ONE - nach Florida geflogen.
Auch der scheidende Vizepräsident Mike Pence nahm an der Amtseinführung von Biden teil.
Noch kurz vor seiner Vereidigung ist der designierte US-Präsident Joe Biden in die Kirche gegangen. Begleitet wurde er dabei von den Spitzen der Demokraten und Republikaner im US-Kongress. Die Teilnehmer der Messe trugen Masken und hielten Abstand. Biden ist nach John F. Kennedy der zweite Katholik, der Präsident der Vereinigten Staaten wird.
Der scheidende Präsident Donald Trump hatte sich wenig zuvor aus der US-Hauptstadt mit einem kurzen Auftritt auf der Militärbasis Andrews verabschiedet. Dort standen die geladenen Gäste dicht gedrängt und trugen keine Masken, wie auf Videobildern zu sehen war. Trump wird als erster Präsident seit 1869 der Amtseinführung seines Nachfolgers fernbleiben.
Mit Biden in die Kirche ging unter anderem auch der wichtigste Republikaner im US-Senat, Mitch McConnell. Er gehörte in den vergangenen Jahren zu den einflussreichsten Verbündeten Trumps. McConnell distanzierte sich aber vom scheidenden Präsidenten nach dem Sturm von Trump-Anhängern auf das Kapitol in Washington.