Russland verstärkt Angriffe auf Ukraine - EU plant neues Sanktionspaket

Die vier Jahre alte Liza war bei einem Raketenangriff am Donnerstag getötet worden.
Die vier Jahre alte Liza war bei einem Raketenangriff am Donnerstag getötet worden. Copyright Efrem Lukatsky/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
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Von euronews mit dpa
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Russland hat wieder mit Raketen auf die Ukraine geschossen. Nach ukrainischen Angaben wurde unter anderem ein Wohngebiet im Osten des Landes getroffen.

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Wie angekündigt hat Russland seine Angriffe auf die Ukraine verstärkt. Ein Schwerpunkt lag auf der Stadt Mykolaiv im Süden des Landes. Hier schlugen mehree Raketen ein. Die Stadt ist ein Zentrum der Schiffbauindustrie in der Ukraine. Verlässliche Angaben über die Zahl der Opfer gibt es nicht.

Nach ukrainischen Angaben griff Russland außerdem mit Raketen die Stadt Pokrovsk in der Region Donetsk an. Dabei sollen 27 Häuser in einer Wohngegend getroffen worden sein. Auch hier gibt es keine verlässlichen Zahlen über mögliche Opfer. Die Stadt liegt im derzeit besonders umkämpften Osten des Landes. Dort hatte Russland in den vergangenen Tagen seine Soldaten neu aufgestellt und offenbar eine neue Offensive vorbereitet.

In der Stadt Vinnytsia gab es ein Begräbnis für die 4 Jahre alte Liza Dmitrieva. Das Mädchen war bei einem russischen Angriff am vergangenen Donnerstag getötet worden, außerdem 23 andere Menschen, darunter zwei 7 und 8 Jahre alte Kinder. 200 Menschen wurden verletzt. Auch Lizas Mutter wurde bei dem Angriff schwer verletzt und liegt noch im Krankenhaus. Die Beerdigung des sieben Jahre alten Jungen fand im benachbarten Dorf statt.

Bundeskanzler Olaf Scholz setzt sich als Konsequenz aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine für eine stärkere und "geopolitische Europäische Union" ein. In der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" schreibt der SPD-Politiker, die EU müsse ihre Reihen auf allen Feldern schließen, auf denen sie bisher uneinig gewesen sei: «Bei der Migrationspolitik etwa, beim Aufbau einer europäischen Verteidigung, bei technologischer Souveränität und demokratischer Resilienz". Er kündigte dazu konkrete Vorschläge der Bundesregierung "in den nächsten Monaten" an.

Die Außenminister der EU-Staaten beraten an diesem Montag in Brüssel über die Vorschläge der Europäischen Kommission für ein neues Paket mit Russland-Sanktionen. Wenn es keine Einwände gibt, soll bereits am Mittwoch das schriftliche Beschlussverfahren eingeleitet werden. Die Strafmaßnahmen könnten so noch diese Woche in Kraft treten. 

Die Pläne für das neue Sanktionspaket umfassen nach Angaben der Kommission vom Freitag ein Einfuhrverbot für russisches Gold. Zudem ist unter anderem vorgesehen, die Exportkontrollen für Spitzentechnologie sowie militärisch nutzbare zivile Güter zu verschärfen. Weitere Personen und Organisationen, die den russischen Krieg gegen die Ukraine unterstützen, müssen damit rechnen, dass von ihnen Vermögenswerte eingefroren werden.

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