In der Ukraine ist die kleine Liza zu Grabe getragen worden. Das Mädchen wurde bei einem Angriff Russlands auf die Stadt Winnyzja getötet.
An diesem Sonntag, den 17. Juli 2022, hat Artem Dmitriew, der Vater des vierjährigen Mädchens, das bei einem russischen Angriff auf die Stadt Winnyzja getötet wurde, mit Tränen in den Augen seine Tochter beerdigt. Durch den Raketenbeschuss kamen mindestens 23 Personen ums Leben, neben Liza auch zwei 7 und 8 Jahre alte Jungen. Lizas Mutter Irina Dmitriewa wurde schwer verletzt und liegt auf der Intensivstation im Krankenhaus. Die Familie hat der 33-Jährigen nicht von der Beerdigung der Tochter erzählt, weil befürchtet wurde, dass sich ihr Gesundheitszustand dadurch verschlimmert.
Liza trug im Sarg einen Blumenkranz im Haar. Sie war ein fröhliches Mädchen, litt unter dem Down Syndrom, sie war durch die Instagram-Posts ihrer Mutter bekannt und auch weil sie in einem TV-Clip aufgetreten war.
"Wir wissen, dass das Böse nicht siegen kann"
Die Großmutter weinte am offenen Sarg der Enkeltochter, in dem viele Plüschtiere lagen: "Schau, meine Blume, wie viele Leute gekommen sind."
Zu der orthodoxen Kathedrale von Winnyzja kamen viele Menschen, um dem Mädchen die letzte Ehre zu erweisen.
"Ich kannte Liza nicht, aber kein Mensch kann dies einfach so durchstehen", sagte der orthodoxe Priester Vitalii Holoskevych und brach in Tränen aus. Doch der Geistliche sagte auch: "Wir wissen, dass das Böse nicht siegen kann."
Lizas pink-schwarzer Kinderwagen blieb nach dem russischen Angriff auf der Straße zurück.
Die Mutter schob ihre Tochter im Kinderwagen, die beiden waren unterwegs zu einem Logopädie-Termin, als die Bombe eine Menschenmenge in der Innenstadt traf.
Die Politikerin Lesia Vasylenko forderte alle Mütter dazu auf, wann immer es möglich sei, mit ihren Kindern im Ausland Schutz zu suchen.
Der 7-jähriger Junge, der bei demselben russischen Luftangriff getötet wurde, wurde am Sonntag zusammen mit seiner Mutter in einem Dorf in der Nähe von Winnyzja beigesetzt. Sie befanden sich in einem medizinischen Zentrum, als die Raketen das Gebäude trafen. Ein weiterer Junge, der bei demselben Luftangriff getötet wurde, sollte am Montag beerdigt werden.
Nach Angaben der Vereinten Nationen von Ende Juni sind in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine mehr als 300 Kinder getötet worden.