Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Moskau den Einsatz von Fake News als Kriegswaffe vor. Sein Land habe den russischen Angriffen standgehalten.
In der Ostukraine scheint das russische Militär seine Offensive zu verstärken. Entsprechende Anweisungen soll der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu bei einer Inspektion der am Ukraine-Krieg beteiligten Truppenteile gegeben haben.
In Tschuhujiw nahe der Grenze zu Russland waren am Samstag mindestens drei Menschen durch mehrere Raketeneinschläge getötet worden. Rentnerin Raiysa Kuval lebt in Tschuhujiw: "Es wird nicht aufhören, bis jeder Ukrainer getötet wird. Warum wir? Nur weil ich in der Ukraine geboren wurde? Warum ich? Wir wollten friedlich weg gehen, und sie haben Mutter und Vater, Kind und Mutter, Bruder und Schwester auseinandergerissen. Wegen dieser Explosion befinden sich jetzt Menschen in einer psychiatrischen Klinik. Es ist unerträglich."
Nach Angaben des ukrainischen Notfalldienstes wurden in Tschuhujiw ein mehrstöckiges Wohnhaus, eine Bildungseinrichtung und ein Geschäft für Baubedarf zerstört. Vor Ort laufen die Bergungsarbeiten und die Suche nach möglichen Verschütteten auf Hochtouren. Bei Angriffen am Samstag sollen nach ukrainischen Angaben landesweit 16 Menschen getötet worden sein.
Selenskyj: "Angriffen standgehalten"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Moskau in seiner täglichen Videoansprache vor, gezielt Falschnachrichten als K riegswaffe einzusetzen. Gleichzeitig kündigte der Präsident eine Rückeroberung besetzter Gebiete an, ohne Einzelheiten zu nennen: "Die Ukraine hat den brutalen russischen Angriffen standgehalten. Es ist uns bereits gelungen, einen Teil des nach dem 24. Februar besetzten Gebiets zu befreien. Wir werden auch andere Teile unseres Landes, die derzeit besetzt sind, schrittweise befreien."
Moskau bestätigt Luftschlag in Dnipro
Das russische Verteidigungsministerium bestätigte unterdessen einen russischen Raketenangriff auf die ukrainische Millionenstadt Dnipro, bei dem laut ukrainischen Behörden 3 Menschen getötet und 15 verletzt wurden. Nach russischen Angaben sei eine Rüstungsfabrikhallen für die Ersatzteilproduktion und Reparatur ballistischer Raketen vom Typ Totschka-U vernichtet worden.
Laut der Militärverwaltung von Dnipro soll außer dem Industriegebiet auch eine belebte Straße in der Umgebung getroffen worden sein.