Hat die Europäische Union der Ukraine genauso viel Geld gegeben wie die USA? Das behauptet Thierry Breton, der EU-Kommissar für den Binnenmarkt.
Hat die Europäische Union der Ukraine genauso viel Geld gegeben wie die USA? Das behauptet Thierry Breton, der EU-Kommissar für den Binnenmarkt.
Aber ist das wahr?
In einem Gespräch mit dem französischen Radiosender France Inter sagte Breton, dass sich die europäischen Institutionen und die EU-Länder in gleichem Maße an den Kriegsanstrengungen in der Ukraine beteiligt hätten wie die Vereinigten Staaten.
Entgegen der landläufigen Meinung behauptet der EU-Kommissar also, die Amerikaner seien nicht der größte Geldgeber der Ukraine.
Bei finanzieller und militärischer Hilfe liegt die USA vorn
Das Kieler Institut für Weltwirtschaft verfolgt seit Beginn des Krieges alle an die Ukraine geleisteten Beiträge.
Nach den Recherchen des Instituts haben die USA der Ukraine zwischen Februar 2022 und Mai 2023 fast 71 Milliarden Euro an Hilfe zugesagt. Die EU-Länder und -Institutionen haben im selben Zeitraum insgesamt 68 Milliarden Euro zugesagt.
Die EU gibt doppelt so viel humanitäre Hilfe wie die USA
Wenn es um humanitäre Hilfe geht, gibt die Europäische Union sogar doppelt so viel wie die USA, nämlich 7,6 Milliarden Euro gegenüber 3,6 Milliarden von den USA.
Andererseits haben die USA weitaus mehr Militärhilfe bereitgestellt, sie betrug 43 Milliarden Euro, während die EU der Ukraine 28 Milliarden Euro zugesagt hat.
Estland, Lettland und Litauen an der Spitze
Einige europäische Regierungen leisten jedoch im Verhältnis zur Größe ihrer eigenen Volkswirtschaften größere finanzielle Beiträge an die Ukraine. An der Spitze dieser Liste stehen Estland, Lettland und Litauen.
Der Datensatz berücksichtigt jedoch nur die Beiträge bis Ende Mai. In der Zwischenzeit haben die USA ein neues Militärhilfepaket für die Ukraine im Wert von bis zu 500 Millionen Dollar, also mehr als 449 Millionen Euro, angekündigt.
Außerdem haben die USA bestätigt, dass sie Streumunition liefern werden, ein umstrittener Schritt, der bei einigen NATO-Verbündeten Unbehagen ausgelöst hat.