Das slowenisch-kroatische Start-up UCQC entwirft funktionale, trendige und bezahlbare Mode für Rollstuhlfahrer. Business Planet sprach mit der kroatischen Mitgründerin Maja Simuno
Viele Unternehmen haben soziale Ziele. Darüber hinaus gibt es Firmen, die die Welt zum Besseren verändern wollen – das ist ihr Hauptanliegen. Die sogenannten Sozialunternehmen wollen mehr als nur Geld verdienen – ihre Arbeit wird zu einer Kraft für das Gute. UCQC ist ein solches Unternehmen. Das slowenisch-kroatische Start-up entwirft und fertigt funktionale, trendige und erschwingliche Mode für Rollstuhlfahrer. Business Planet sprach mit der kroatischen Mitgründerin des Unternehmens, Maja Simunovic.
Was hat Sie zur Gründung Ihres Unternehmens inspiriert?
"Ich arbeite seit etwa 15 Jahren in der Modebranche und habe an einer Reihe von herausfordernden Projekten mitgewirkt. Eines davon war eine Zusammenarbeit mit der erfahrenen Produktdesignerin Hedvig Af Ekenstam, um Kleidung für Menschen mit Behinderungen zu entwerfen. Dieses Projekt hat mich dazu inspiriert, mehr über das Thema zu recherchieren. Wir stellten fest, dass es auf dem Markt entweder funktionale Kleidung gibt, die es nicht gerade erlaubt, Individualität auszudrücken, oder modische Kleidung, die keine gute Lösung in Bezug auf Funktionalität und die Bedürfnisse eines Rollstuhlfahrers ist. Wir hören unseren Kunden genau zu. Deshalb können wir meiner Meinung nach eine Marktlücke füllen, weil wir Mode und Funktion kombinieren."
Was ist die Vision von UCQC?
"UCQC möchte eine Gemeinschaft schaffen, in der unsere Kunden in den kreativen Prozess eingebunden werden, in der sie ihre Bedürfnisse und Wünsche äußern und uns Feedback zu unserer Arbeit geben. Gemeinsam wollen wir modische Kleidungsstücke schaffen, die unsere Nutzer gerne tragen, weil sie durch ihr funktionales Design ihr Leben erleichtern."
Wie fanden Sie Ihre Partnerin?
"Ich hatte das große Glück, Hedvig auf dem Design (Dis) ability Workshop in Ljubljana in Slowenien kennenzulernen. Dort arbeiteten wir an einer Jacke für eine junge Frau namens Katarina, die nach einem Autounfall querschnittsgelähmt war. Ihr Wunsch war es, ohne fremde Hilfe eine Jacke an- und ausziehen zu können. In enger Zusammenarbeit mit Katarina entwickelten wir einen Jacken-Prototyp, der viele ihrer Probleme löste. Und am Ende konnte Katarina die Jacke selbst an- und ausziehen. Hedvig und ich arbeiteten weiter zusammen und es ergab sich die Möglichkeit, sich für das Worth Partnership Project zu bewerben."
Welche Unterstützung haben Sie durch das "Worth Partnership Project" erhalten?
"Wir sind froh, dass ‘Worth’ unser Projekt ausgewählt hat und uns durch ein Mentorenprogramm, Webinare und Vorträge in den Bereichen Geschäftsstrategie und Geschäftsmodelle, Unternehmertum, Wertinnovation, Marketing, Branding und Kommunikation unterstützt hat. Wir haben an zwei internationalen Design-Events teilgenommen, dem Fuorisalone (Online-Version der Mailänder Modewoche) und der Dutch Design Week - ebenfalls eine Online-Version. Darüber hinaus wurden wir finanziell unterstützt."
Wie wichtig war diese Unterstützung?
"Dank des Worth-Partnerschaftsprojekts haben wir in geschäftlicher Hinsicht viel gelernt. Wir haben eine neue Reihe von Prototypen, Jacken, Jeans und T-Shirts produziert. Wir haben sie an unseren Kunden getestet und wir haben unsere Website www.ucqcinclusive.com aufgebaut. Worth bietet Designern eine hervorragende Möglichkeit, ein Produkt/Prototyp über das Ideenstadium herauszubringen, es einem größeren Publikum zu präsentieren und ein internationales Netzwerk zu schaffen. Ich würde alle Kreative dazu ermutigen, ihre Ideen aus der Schublade zu holen und sich für das Worth Partnership Project zu bewerben."
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
"Unsere Kunden sind unsere Inspiration - ihre Stärke und der Kampf, dem sie sich jeden Tag stellen. Wir planen, ihre Anregungen in modische und funktionale Kleidungsstücke umzusetzen, die ihnen Selbstvertrauen und Unabhängigkeit geben."