EventsVeranstaltungen
Loader

Find Us

FlipboardLinkedinInstagramTelegram
Apple storeGoogle Play store
WERBUNG

Usbekistan investiert in modernes Wassermamagement

Usbekistan investiert in modernes Wassermamagement
Copyright euronews
Copyright euronews
Von Galina Polonskaya
Diesen Artikel teilen
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Der Bustan-Kanal ist mit einem Netz von Sekundärkanälen verbunden, deren Gesamtlänge mehr als 800 Kilometer beträgt. Sie alle wurden im Rahmen des Projekts saniert, das 3 Regionen und 100.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche umfasst.

WERBUNG

Usbekistan modernisiert sein regionales Bewässerungssystem, um die Wasserversorgung des Agrarsektors zu verbessern. In Südkarakalpakstan  wird nun die Schwerkraft anstelle von elektrischen Pumpen zur Bewässerung der Felder eingesetzt. Ein Infrastrukturprojekt verringert außerdem drastisch die Verluste einer wichtigen Ressource - Wasser.

Projektleiter Azat Serjanov erklärt: "Sie können es selbst sehen - hier gibt es Dünen und Sand, 50 Prozent des Wassers sind im Boden versickert. Deshalb haben wir beschlossen, den Kanal zu betonieren."

euronews
Projektleiter Azat Serjanov zeigt das Projekteuronews

Der Bustan-Kanal, die Hauptwasserader, war davor ein irdener Kanal. Das Versickern von Wasser war ein großes Problem. Das Wasser kommt durch den Rechtsuferkanal aus dem Tuyamuyun-Stausee, der im benachbarten Turkmenistan liegt.

Der Bustan-Kanal ist mit einem Netz von Sekundärkanälen verbunden, deren Gesamtlänge mehr als 800 km beträgt. Sie alle wurden im Rahmen des Projekts saniert, das 3 Regionen und 100.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche umfasst:

"Hier gab es einen akuten Mangel an Wasserressourcen. 35.000 Hektar Bewässerungsfläche wurden aus dem Verkehr gezogen", sagt Shavkat Khamrayev, usbekischer Minister für Wasserressourcen. "Wir betonieren Kanäle, reduzieren Sickerverluste, erhöhen die Effizienz der Bewässerungssysteme und sparen rund 300 Millionen Kubikmeter Wasser ein, indem wir die Verluste reduzieren und diese landwirtschaftlichen Flächen wieder in den Kreislauf bringen."

euronews
Shavkat Khamrayev, usbekischer Minister für Wasserressourceneuronews

Wasserverluste verringern

Um die Wasserverluste zu verringern, wurden sowohl der Boden als auch die Ufer des 70 Kilometer langen Bustan-Kanals betoniert. Der Beton wurde auf Geomembranen aufgebracht - ein spezielles Material, das das Versickern von Wasser minimiert. 

"Die Geomembran besteht aus hochdichtem Polyethylen, ihre Dicke beträgt 1 mm, das ist eine 100 % wasserdichte Schicht", erklärt Projektingenieur Bakhodir Kulumbetov. "Sie wird bei Wasserbauarbeiten als Abdichtungsschicht unter Kanälen verwendet, wodurch man Wasser spart."

euronews
Projektingenieur Bakhodir Kulumbetoveuronews

Früher wurden elektrische Pumpen verwendet, um das Wasser auf die Felder zu bringen. Jetzt wird der Boden des Bustan-Kanals angehoben, sodass er höher liegt als das Niveau der Nebenkanäle und der bewässerten Felder. So wird die Schwerkraft genutzt, um das Wasser zu verteilen. Dadurch können der Staat und die Landwirte jährlich etwa 3 Millionen Dollar an Stromkosten einsparen. 

Shavkat Khamrayev: "Wir entfernen mehr als 400 landwirtschaftliche Pumpen sowie 20 kleine und 3 große Pumpstationen, die auf Kosten des Staatshaushalts betrieben werden. So reduzieren wir die CO₂-Emission, wir sparen 36.000 Kubikmeter Treibhausgase ein." 

Wie funktioniert das in der Praxis?

In einem Obstbaubetrieb in der Region Ellikalla, der an einem der Sekundärkanäle liegt, schauen wir uns an, wie das mit der Schwerkraft in der Praxis funktioniert. Landwirt Muzafar Saparboyev muss nur ein Tor öffnen, wenn er seine Anbauflächen bewässern will. 1600 solcher Wassertore wurden an den Sekundärkanälen in Südkarakalpakstan installiert. Das spart 6000 Euro an Stromkosten im Jahr, der Bauer erklärt die Vorteile:

"Der Boden unseres Hofes wurde im Rahmen des Projekts eingeebnet, was uns eine Produktivitätssteigerung ermöglichte, sodass sich unser Einkommen erhöht. Die Wasserfließ-Geschwindigkeit hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich erhöht."

euronews
Der Landwirt Muzafar Saparboyev profitiert von dem Projekteuronews

Die Land-Nivellierung spart Wasser, und steigert die Erträge. Sie ist Teil des Projekts zur Verbesserung der Wasserwirtschaft in Südkarakalpakstan , mit dem auch die Produktivität und Nachhaltigkeit der Landwirtschaft in dieser wasserarmen Region in der Nähe des Aralsees gesteigert werden soll. Die Gesamtkosten des von der Regierung mit Unterstützung der Weltbank durchgeführten Projekts belaufen sich auf 374 Millionen Dollar. 

"Das Projekt hat über 38.000 Menschen, die direkt in der Bewässerungslandwirtschaft arbeiten, einen sicheren Arbeitsplatz verschafft", erzählt Azad Abdulhamid, leitender Spezialist für Wasserressourcen-Management Weltbankbüro für Usbekistan. "Außerdem gibt es auch viele indirekte Arbeitsplätze. Beschäftigung, Klimaanpassung, effiziente Wassernutzung - all das ist extrem wichtig und entspricht der Strategie der nationalen Regierung und der Weltbank."

euronews
Azad Abdulhamid, leitender Spezialist für Wasserressourcen-Management Weltbankbüro für Usbekistaneuronews

Der Staat verfolgt die Strategie, das moderne Wasserressourcen-Management auf das ganze Land auszuweiten. Außerdem soll die Landwirtschaft umweltfreundlicher und widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels werden.

Diesen Artikel teilen

Zum selben Thema

Usbekistan zieht ausländische Investoren an

Silk Road Samarkand: mehr Touristen und mehr Arbeitsplätze