Nach zwei Abstürzen mit 346 Toten durfte die Boeing 737 Max nicht mehr starten und ausgeliefert werden. Seit 15 Monaten stehen die Flieger am Boden. Jetzt darf Boeing wieder Testflüge aufnehmen. Bis zur Wiederzulassung dauert es aber noch.
Boeing kann mit Testflügen seines krisengeschüttelten Mittelstreckenfliegers Boeing 737 Max beginnen.
Die US-Luftfahrtbehörde FAA lockerte jetzt das bisher geltende Startverbot. Dieses war vor 15 Monaten nach zwei Abstürzen des Modells verhängt worden. Zudem darf Boeing neue Maschinen der Reihe seitdem nicht ausliefern.
Bis zu einer Wiederzulassung sind neben den Testflügen noch einige weitere Hürden zu nehmen. Boeing-Kunden wurde laut der Nachrichtenagentur Bloomberg der September als frühester Zeitpunkt genannt.
Ende Oktober 2018 war eine 737 Max von Lion Air wenige Minuten nach dem Start in Jakarta ins Meer gestürzt. Das Flugzeug war gerade mal vier Monate alt. 189 Menschen starben.
Fünf Monate später, ein zweiter Absturz. Diesmal trifft es Ethiopian Airlines, 157 Menschen kommen ums Leben.
Laut den Untersuchungsberichten ist das speziell für die 737 Max entwickelte Steuerungsprogramm MCAS maßgeblich für die Abstürze verantwortlich.
Boeing wird verdächtigt, das Modell zu schnell auf den Markt gebracht zu haben, auf Kosten der Sicherheit. Das Unternehmen weist das zurück, hat aber Fehler und Pannen eingeräumt.
Der Schaden für Boeing summiert sich bereits auf einen zweistelligen Milliardenbetrag und brachte den Hersteller in eine bis dahin ungekannte Krise.
Dann ließ die Corona-Pandemie den weltweiten Flugverkehr einbrechen. Seither können Airlines in aller Welt zusätzliche Flugzeuge vorerst kaum gebrauchen.