Großbritannien verkauft in die EU mehr als doppelt so viel wie in die USA. Warenimporte und -exporte insgesamt mit der EU sind sogar mehr als dreimal so bedeutend wie mit Donald Trumps Land
"Wir sind heute übereingekommen, dass wir ein ambitioniertes Freihandelsabkommen zwischen Großbritannien und den USA anstreben, wenn Großbritannien die Europäische Union verlässt", sagte die britische Premierministerin Theresa May.
Und nach den Worten von US-Präsident Donald Trump kann Großbritannien in den Brexit-Verhandlungen mit der EU tun, was es für richtig hält. Für die USA sei nur wichtig, dass es nach dem Brexit keine Handelsbeschränkungen mit dem Vereinigten Königreich gebe, so Trump.
Doch die Zahlen des britischen Statistikamts ONS zeigen: Großbritannien verkauft in die EU mehr als doppelt so viel wie in die USA. Warenimporte und -exporte insgesamt mit der EU sind sogar mehr als dreimal so bedeutend wie mit Donald Trumps Land. Laut ONS ist die EU der wichtigste Handelspartner für die Briten.
UK-> EU 266 Milliarden Euro
UK <- EU 359 Milliarden Euro
UK -> USA 112.5 Milliarden Euro
UK <- USA 75 Milliarden Euro
(2017, ONS)
Kein Wunder, dass die britische Regierung in ihrem "Brexit"-Weißbuch den Güterverkehr sorgsam ausspart und dafür eine Freihandelszone mit der EU will.
In seinem umstrittenen Interview mit der Zeitung „SUN“ hatte Trump diesen Ansatz heftig kritisiert. Ein Freihandelsabkommen Großbritanniens mit dem Rest der EU könnte besonders bei den Finanzdienstleistungen Sprengstoff liefern, weil sich das von Trump deregulierte System der Wall Street nicht mit den Anforderungen Brüssels deckt und die Londoner City genau dazwischen steht.
su mit dpa, Reuters