Brexit: Unsicherheit auch am Hafen in Hull

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Der Hafen von Hull in Nordengland: Auch hier wissen Betreiber und Behörden nicht, wie es nach dem Ende der Brexit-Übergangsphase weitergeht.

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Der Hafen von Hull in Nordengland: 40 Jahre lang gingen Güter aus oder nach Europa hier ohne Kontrollen durch. Doch wenn die Übergangsphase nach dem Brexit 2021 abläuft, ist damit Schluss. Bisher weiß niemand, was die Zukunft bringt, gerade erst sah es so aus, als würden die Gespräche über ein Handelsabkommen scheitern, jetzt wird doch weiter verhandelt. 

Laurence Dettman leitet die Gesundheitsbehörde des Hafens. Er wird für künftige Kontrollen für Lebensmittel, die aus der EU kommen, verantwortlich sein. "Wir haben uns drei Jahre lang vorbereitet", so Dettman. "Im vergangenen Jahr haben wir uns auf einen No-Deal-Brexit eingestellt, aber dann hat sich politisch etwas bewegt. In diesem Jahr hat uns dann die Corona-Krise viel beschäftigt. Ich kann also nicht sagen, dass wir im Moment zuversichtlich sind, dass alles gut gehen wird, eher im Gegenteil."

Spezielle Zollareale für LKW

Die britischen Häfen bereiten sich weiter auf die Zeit nach der Übergangsphase vor und errichten spezielle Areale für die Abfertigung von Zollkontrollen für LKW. Das Augenmerk liegt vor allem auf dem Hafen in Dover im Südwesten Englands, aber die VerbraucherInnen würden es auch zu spüren bekommen, wenn der Betrieb am Hafen in Hull und an den änderen Häfen am Fluss Humble ins Stocken gerät, so Dafydd Williams vom Hafenbetreiber Associated British Ports. Vor allem die Energieversorgung wäre betroffen. 

"Zehn Prozent des gesamten britischen Energieverbrauchs stammt von Materialien, die durch die Häfen am Humber transportiert werden", so Williams. "Große Teile der Lebensmittel- und Medikamentenlieferungen werden hier abgewickelt. Wenn hier etwas passieren würde, oder wir es nicht schaffen würden, die Häfen offen zu halten, würde es nur zwei bis drei Wochen dauern, bevor das Land Schwierigkeiten bekommt."

Darum, dass es doch noch ein Handelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien gibt, wird derzeit in London gerungen. EU-Chefunterhändler Michel Barnier traf am Nachmittag in der britischen Haupstadt ein. Bis Sonntag soll bei täglichen Treffen verhandelt werden.

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