Beduinen-Barbecue: Zu Gast in der Wüste

In der Wüste von Dubai streiften einst viele Beduinen umher. "Lamm Ouzi" ist ein Gericht, das seit Hunderten Jahren gekocht und überliefert wird. In der heißen Mittagssonne mussten die Nomaden mit leichtem Gepäck reisten. Dabei half es, einen Ofen im Sand anzulegen. Euronews-Reporter Evan Bourke wurde zum Essen eingeladen. Er bekam ein Lamm vorgesetzt, das 24 Stunden langsam vor sich hin köchelte.
Kochtechnik, die von Generation zu Generation weitergegeben wird
Euronews-Reporter Evan Bourke hat eine Wüsten-Safari der besonderen Art gemacht. Mit dem Öko-Fremdenführer Eddie Robinson von Platinum Heritage bekam er einen Eindruck von der traditionellen Lebensweise der Beduinen. Er wurde zum "Ouzi" eingeladen, ein traditionelles Lamm- bzw. Kamel-Reisgericht: "Für Beduinen ist es ein Grundnahrungsmittel," meint Eddie Robinson.
Für das Gericht braucht man unter anderem Salz, Kardamom, schwarzen Koriander, Curry, Kreuzkümmel. Getrocknete Zitronen in der Marinade bringen den Geschmack.
Das Essen wird in der Familie zelebriert
Früher war es wegen der langen Zubereitungszeit eher ein Gericht für besondere Anlässe. Es wird eingepackt in Holzkohle einen ganzen Tag lang im Sandofen gekocht. Es ist fertig, wenn das Fleisch vom Knochen fällt, erzählt der Fremdenführer.
Die Zubereitung hat sich im Laufe der Zeit nicht groß verändert: "Vielleicht hatte nicht jeder Stamm einen solchen Topf gehabt", meint Robinson. "Sie haben dann einfach das Fleisch eng mit Palmblättern umwickelt - nur Palmblätter. Die sind vielleicht angefeuchtet worden. Zeit, dass das Fleisch in den Ofen kommt. Dort ist bereits eine Lage Holzkohle, der Koch legt das Ouzi auf die Blätter und bedeckt das Fleisch wieder mit Blättern und Holzkohle, das es schön von allen Seiten gebraten wird."
Das Fleisch bleibt saftig, weil man es in Palmblätter wickelt und langsam kocht. Zum Schluss kommt die Garnierung für den Reis: Hasho, eine Mischung aus Cashewnüssen, Pinienkernen und Linsen.
Gegessen wird traditionell mit den Händen
Zum Essen versammelt man sich um die große Reis-Fleisch-Platte. Gegessen wird traditionell mit den Händen. Der Fremdenführer erklärt:
"Das ist ein Familiengericht, man zelebriert es, man isst gemeinsam. Und traditionell isst man mit den Händen. Man isst das Fleisch zusammen mit ein bisschen Reis. Der Reis ist ziemlich krümelig. Also gibt es noch Joghurt dazu. Man macht mit dem Joghurt eine kleine Reiskugel, die man dann mit dem Daumen in den Mund schiebt. Ein bisschen Joghurt, mischen Sie es mit dem Reis zusammen und holen Sie sich ein schönes Stückchen Fleisch."