MUSICA hat die italienische Pianistin und Regisseurin Rosetta Cucchi getroffen. Sie ist die stellvertretende künstlerische Direktorin des National
MUSICA hat die italienische Pianistin und Regisseurin Rosetta Cucchi getroffen. Sie ist die stellvertretende künstlerische Direktorin des National Opera House in Wexford.
“Das Festival hat sich auf selten gespielte Kompositionen spezialisiert”, erklärt Rosetta Cucchi. “Andere Festspiele haben ja eher die gängigen, großen Stoffe im Programm. Diese Opern aufzustöbern ist für uns eine Herausforderung”. Einige der Stücke seien nie zuvor gezeigt worden.
“Im Jahr 1951, als Dr. Tom Walsh dieses Festival gründete, war Wexford ein Dorf im Südosten Irlands. Alles begann mit ein paar Herren, die sich trafen, um einer Oper zu lauschen. Dann kam der Romanautor Compton Mackenzie, der ihnen sagte: ‘Warum inszeniert ihr nicht selbst? Ihr seid doch alle Opernliebhaber, also los!’ So fing das alles an.”
Das künstlerische Team und auch das Sängerensemble sei schwieriger zusammenzustellen als für andere, öfter gespielte Opern. “Die Stimmen müssen zu diesen bisher wenig beachteten Opern passen. Außerdem suchen wir junge, aufstrebende Sänger. Viele Künstler haben hier ihre Karriere begonnen: Mirella Freni debütierte hier in den 60ern in ‘Puritani’. Auch Juan Diego Florez, Daniela Barcellona und einige andere waren dabei… Unser Ziel ist es, junge Sänger mit großem Potential zu fördern”, so Cucchi.
Wunderbar sei die Tatsache, dass dieses Festival von guten Geistern möglich gemacht wird. “Die Stadt Wexford erwacht dann zu neuem Leben und lässt sich voll und ganz auf die Veranstaltung ein”, erklärt Cucchi. “Vierzig Prozent der Mitarbeiter sind Freiwillige. In den vergangenen Jahren ging es lustig zu: Wexford liegt ja ziemlich weit entfernt von Dublin und Chauffeure haben die Menschen hin und her gefahren. Im Taxi haben diese Besucher dann gemerkt, dass sie von Universtitätsprofessoren, Lehrern, Apothekern gefahren werden. Alle samt ehrenamtliche Mitarbeiter der Wexford Festival Opera.”