Warum die Barockoper "Die Heimkehr des Odysseus" einzigartig ist

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Emmanuelle Haïm leitet das Barockensemble Le Concert d'Astrée und erklärt uns, warum jede Produktion der Oper "Die Heimkehr des Odysseus" zwangsläufig einzigartig ist.

Das Pariser Théâtre des Champs Elysées zeigt “Il ritorno d’Ulisse in patria – Die Heimkehr des Odysseus”. 1640 von Claudio Monteverdi in Venedig geschrieben gilt es als eine der ersten Opern der Musikgeschichte.

Verantwortlich für die musikalische Leitung ist die französische Cembalistin und Dirigentin Emmanuelle Haïm. Sie gründete 2000 ihr eigenes Barockensemble Le Concert d’Astrée und erklärt uns, warum jede Produktion der Oper “Die Heimkehr des Odysseus” zwangsläufig einzigartig ist.

Emmanuelle Haïm, Conductor, Concert d’Astrée: “Was die Heimkehr des Odysseus betrifft, haben wir es mit einem Manuskript zu tun, das nicht aus der Hand Monteverdis stammt und das keinerlei Anweisungen enthält. Das war so üblich damals. Nirgendwo steht, welche Instrumente was spielen.

Die Rolle des Dirigenten ist eine ganz andere, als bei einer Oper aus dem 19. Jahrhundert; die zwar auch Interpretation verlangt, aber die Musik enthält viel mehr Hinweise. Man muss in einem Fort Entscheidungen treffen. Es sind nie dieselben musikalischen Entscheidungen, und natürlich auch nicht dieselben Improvisationen.”

Startenor Rolando Villazón singt den Odysseus. Seine Beziehung zur Barockmusik begann vor 12 Jahren. Schon damals war es Monteverdi, auf Anraten der Dirigentin Emmanuelle Haïm. Seine Stimme und sein Vortragsstil sind an den italienischen und französischen Opernpartien des 19. Jahrhunderts geschult sind.

Rolando Villazón, Tenor: “Man muss auf die Musik und die Instrumente hören. Denn anders, als beim romantischen Repertoire, bei dem die Stimme wie ein Surfer auf der Musikwelle gleitet, bist Du hier ein Teil der Musik. Du reagierst auf das, was die Instrumente machen und die Instrumente reagieren auf Dich.”

A warm welcome, dear Emmanuelle Haïm! Yesterday first rehearsal for an extraordinary program. More: https://t.co/zpizfd3dTypic.twitter.com/03pdM6AH66

— BRSO (@BRSO) 15 mars 2017

Besonders sind auch die Instrumente des Barockorchesters

Emmanuelle Haïm, Conductor, Concert d’Astrée: “Es gibt zwei verschiedene Instrumentegruppen, die Instrumente des Fondamento, die das Fundament bilden, also das Barock-Cello Viola da Gamba, das man in den Armen hält. Und die Polyphonie-Instrumente, die die Harmonie herstellen: die Orgel und sämtliche Lauteninstrumente, von der kleinsten Laute bis zur Theorbe, die einen sehr tiefen Bassklang erzeugt.

“Und dann haben wir die melodischen Instrumente, aus der Familie der Violinen und ein Instrument namens Zink. Es könnte fast zur Familie der Blechblasinstrumente gehören, auch wenn es Holz ist, besitzt aber ein Mundstück wie eine Trompete. Und nicht zu vergessen die Blockflöten. Das sind die Instrumente im Venedig der Jahre 1630 bis 1640.”

Gibt mir gerade Schwung für den Tag: Konzertmitschnitt BR_KLASSIK</a> mit Emmanuelle Haïm <a href="https://twitter.com/hashtag/H%C3%A4ndel?src=hash">#Händel</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/Mozart?src=hash">#Mozart</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/Rameau?src=hash">#Rameau</a> <a href="https://t.co/1IMv1RmotO">https://t.co/1IMv1RmotO</a></p>&mdash; Theaterwelten (Theaterwelten) 18 mars 2017

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