Fausts spektakuläre, visuelle Reise durch Paris

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Von Katharina Rabillon
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Regisseur Tobias Kratzer führt Charles Gounods Oper Faust an der Opéra Bastille auf. In den Hauptrollen begeistern Benjamin Bernheim und Ermonela Jaho.

Die Suche nach der ewigen Jugend. Ein Pakt mit dem Teufel. Das steckt in der spektakulären Reise von Gounods Faust.

„Das ist die Welt von Paris - und wir reisen“, sagt Tenor Benjamin Bernheim.

Ich glaube, das Thema Jugend und die Zeit zurückdrehen wollen ist wirklich ein ganz Universelles, was man wahrscheinlich bis ins Altertum zurückverfolgen kann
Tobias Kratzer
Regisseur

Faust wird leidenschaftlich interpretiert von Benjamin Bernheim. Ermonela Jaho fesselt als Marguerite.

„Es ist eine Reise in die menschliche Seele“, so Sopranistin Jaho.

Es ist eine starke visuelle, multimediale Neu-Inszenierung an der Pariser Opéra Bastille. Im Fokus: Die Besessenheit der Gesellschaft nach ewiger Jugend. Regie führt Tobias Kratzer: „Ich glaube, das Thema Jugend und die Zeit zurückdrehen wollen ist wirklich ein ganz Universelles, was man wahrscheinlich bis ins Altertum zurückverfolgen kann”, erläutert Kratzer. „Der Faust bei Goethe will Erkenntnis, der sagt: Ich will wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält und ist wirklich ein großer Forschergeist. Und der französische Faust ist da etwas elementarer, der sagt: Ich möchte Jugend“, so Kratzer.

Faust, Mephisto und die ewige Jugend

Die Oper erzählt die Geschichte des alternden Gelehrten Dr. Faust, der seine Seele an den Teufel Mephisto verkauft und dafür ewige Jugend und Marguerite erhält.

„Faust ist nur scheinbar ein junger Mann, denn er verfügt über die ganze Erfahrung seines vorherigen Lebens und erinnert sich daran", so Bernheim. „Man sieht ihn zu Beginn als alten Mann, aber er hat etwas sehr Menschliches, nämlich das Bedürfnis, geliebt und geachtet zu werden, aber auch selbst zu lieben und zu geben“, sagt der französische Tenor.

Weitere Einzelheiten finden Sie auf der Internetseite der Opéra National de Paris...

Kratzer ergänzt: „Es ist ein Stück, das sehr, ich glaube, auch seinerzeit multimedial wirkte, das wirklich jeden Theatereffekt, den die Bühne des 19. Jahrhunderts hergab, zündet. Und ich glaube, deswegen war mir auch hier wichtig, dass in eine heutige Form zu übertragen.“ Der Regisseur bedient sich allerhand technischer Werkzeuge. „Heute haben wir Möglichkeiten, die wir vor 20 Jahren noch nicht besaßen: Mapping, Projektionen, Mikrofone und Livekameras. Man kann die Oper auf die große Leinwand bringen - sozusagen Oper im Kinoformat“, meint Tenor Bernheim.

Herausforderung Juwelen-Arie

Es ist der Kampf jeder menschlichen Seele
Ermonela Jaho
Sopranistin

Die Juwelen-Arie, so Ermonela Jaho sei eine große Herausforderung. „Die Kamera so nah vor sich zu haben. Man muss zugleich auch Schauspielerin sein, denn wir drücken durch den Gesang Gefühle aus“, erklärt die albanische Sopranistin.

„Das Ende ist der Augenblick des Urteils. Faust - von Schuldgefühlen zerfressen - trifft Marguerite wieder, die durch die Hölle gegangen ist“, so Bernheim. Und Jaho findet: „Es ist der Kampf jeder menschlichen Seele: Trifft man im Leben die richtigen Entscheidungen oder nicht? Das ist ein innerer Kampf, den wir austragen."

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