Kamelrennen in Dubai: Frauen erobern den Sport

Kamelrennen in Dubai: Frauen erobern den Sport
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Von Natalie Lindo, Sabine Sans

Frauen schreiben Geschichte in den Vereinigten Arabischen Emiraten: Im Rahmen der C1-Meisterschaft in Al-Marmoom nahm das Team des Arabian Desert Camel Riding Centre am ersten lizenzierten Kamelrennen für Frauen teil.

**Kamelrennen lassen sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten bis ins siebte Jahrhundert zurückverfolgen. 2021 erobert eine Gruppe von Frauen die einstige Männerdomäne. **

Im Rahmen der C1-Meisterschaft in Al-Marmoom nahm das Team des Arabian Desert Camel Riding Centre am ersten lizenzierten Kamelrennen für Frauen teil.

Katie Higgins, Mitglied des Rennteams, wollte ursprünglich nur lernen, wie man ein Kamel reitet, aber sie wurde ziemlich schnell süchtig nach diesem Sport:

"Sobald ich einigermaßen ein Kamel reiten konnte, wollte ich immer mehr und mehr", erzählt sie.

Es sei eine große Motivation gewesen, Geschichte zu schreiben: _"Es war mir eine Ehre, daran teilzuhaben. Ich bin stolz darauf, ein Teil davon zu sein."
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Linda Krockenberger, Mitbegründerin und Trainerin des Arabian Desert Camel Riding Centre, erzählt, die Schule sei für alle gedacht, egal, ob man den Sport als Hobby oder für den Rennsport ausüben wolle: 

"Wir sind offen für völlig unerfahrene Reiter. Man braucht keine Erfahrung, um bei uns mitzumachen."

Das weibliche Rennteam ermutigt nun andere Menschen, diese Erfahrung selbst zu machen.

Laura Broadhurst ist eine begeisterte Reiterin und wurde über die sozialen Medien auf das Kamelreiten aufmerksam. "Ich sah einen Beitrag über einen Ramadan-Ritt. Das schien sehr stimmungsvoll zu sein. Also schaute ich mir das an und seitdem bin ich dabei."

Ihr Rat für Anfänger ist, sich mit dem Tier zu bewegen und zu versuchen, sich zu entspannen.

Linda Krockenberger meint, dass Leichtraben wahrscheinlich am schwierigsten für Neulinge ist. 

Katie Higgins fügte hinzu, dass sich die Teilnahme an einem Rennen etwas ganz Anderes ist, als zum Spaß zu reiten: 

"Das war eine Mischung aus Nervosität und Aufregung. Ich war unheimlich aufgeregt, denn ich brenne jetzt dafür. Es ist zu meinem Leben geworden, und am Tag des Rennens hat sich einfach alles richtig gefügt."

Der Gründer und Kamelbesitzer des Arabian Desert Camel Riding Centre, Obaid Juma bin Subaih al Falasi, freute sich über die Unterstützung des Frauenteams:

"Mehr als 200 Menschen kamen, um dieses Rennen zu sehen, das erste Rennen für Frauen aus allen Ländern. Ich bin sehr glücklich, nicht nur für mich, sondern für diese Gruppe."

Laut Linda Krockenberger sind die Rennen nur ein Teil ihrer Arbeit, für sie sei es das Schönste, zu sehen, wie Menschen sich mit den Kamelen vertraut machten.

"Alle diese Unsicherheiten, wo man anfasst und wie man sich einem Kamel nähert oder mit ihm umgeht, lösen sich langsam auf. Das sieht man gern."

Das sei einer der Hauptgründe gewesen, warum sie das Reitzentrum gegründet habe.

"Es ist so befriedigend, man findet so viel Frieden und Glück durch die Arbeit mit Kamelen, man versteht auch die emiratische Kultur besser. Ich wollte auch anderen diesen Zugang ermöglichen. Viele Reitschüler haben den direkten Kontakt zu Tieren ein wenig verloren und müssen diese Bindung erst wieder aufbauen. Und das geschieht nicht nur während des Reitens, sondern auch, wenn man nicht auf dem Kamel sitzt. Das sollten wir weiter fördern."

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