Herzlich willkommen, Iran, auf dem internationalen Ölmarkt - mit Schleuderpreisen

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Als der UN-Sicherheitsrates am 24. März 2007 die Resolution 1747 zum iranischen Atomprogramm beschloss, “zog die historische Marke von 100 US-Dollar

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Als der UN-Sicherheitsrates am 24. März 2007 die Resolution 1747 zum iranischen Atomprogramm beschloss, “zog die historische Marke von 100 US-Dollar für ein Barrel Rohöl die Ölnotierungen wie hypnotisiert an,” so ein Branchendienst (Tecson). Kurz danach, im Juli 2008, dann das All-time-high: 147 Dollar je Barrel.

International sanctions lifted after Iran complies with nuclear deal https://t.co/z2YJrOAWu2pic.twitter.com/mAFFtJ3yl2

— AFP news agency (@AFP) January 16, 2016

Auf die Rückkehr des Iran reagierten die Ölpreise nun zum Handelsauftakt an den asiatischen Börsen zunächst deutlich: Der Preis für Öl der führenden Nordseesorte Brent fiel zeitweise mehr als zwei Prozent auf 27,67 Dollar je Barrel (rund 159 Liter), das war seit 2003 nicht mehr da. US-Öl gab bis auf 28,36 Dollar pro Fass nach.

Die Ölpreise sind seit Mitte 2014 um 75 Prozent eingebrochen, seit Anfang 2016 um über 25 Prozent. Gründe sind ein Überangebot und eine zugleich maue Nachfrage wegen trüber Wirtschaftsaussichten.

Nour al Zoubi, World Financial Services, Dubai: “Auf diesem Niveau haben wir die Ölpreise seit rund eineinhalb Jahrzehnten nicht mehr erlebt. Die Staatshaushalte in den Golfstaaten bräuchten einen Ölpreis von 70 US-Dollar pro Barrel. Dann wären sie ausgeglichen.”

Wenn der Preis wirklich auf 10 Dollar falle, wie von manchen internationalen Banken vorausgesagt (Standard Chartered), “dann sehe ich schwarz.”

In Deutschland warnen Fachökonomen vor den Folgen des Ölpreisverfalls für erneuerbare Energien. “Je niedriger die Preise fossiler Energien sind, desto teurer sind alternative Energien oder Effizienzmaßnahmen”, so Harald Hecking vom Energiewirtschaftlichen Institut der Universität Köln.

su mit Reuters, dpa

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