Dollar stark, Schwellenländer schwach, US-Wachstum stockt

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Von Euronews
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Der starke Dollar und die Probleme der Schwellenländer haben die US-Wirtschaft ins Stocken gebracht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Januar

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Der starke Dollar und die Probleme der Schwellenländer haben die US-Wirtschaft ins Stocken gebracht.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Januar bis März aufs Jahr hochgerechnet nur um 0,5 Prozent zu, so das Handelsministerium. Noch Ende vorigen Jahres war das Wachstum wesentlich stärker gewesen, 1,4 Prozent. Ganz zu schweigen von 3,9 Prozent im vergangenen Frühsommer.

*Quartal 1 2016: 0,5%

*Quartal 4 2015: 1,4%

*Quartal 3 2015: 2%

*Quartal 2 2015: 3,9%

.

Was steckt dahinter: Der Dollar hatte zu den Währungen der größten US-Handelspartner zwischen Mitte 2014 und Ende 2015 um 20 Prozent aufgewertet und Anfang dieses Jahres seinen Höhenflug leicht abgeschwächt.

US economic growth slows more than expected in Q1: #GDP up 0.5% (consensus: +0.7%). Charted against Markit #PMI here pic.twitter.com/vdA8ZaOq33

— Markit Economics (@MarkitEconomics) 28 avril 2016

In den USA leidet die Ölindustrie unter dem Ölpreisverfall. So hat der weltgrößte Anbieter von Dienstleistungen zur Ölförderung, Schlumberger, die Ausgaben für die Erkundung und Förderung massiv zurückgefahren und seit Ende 2014 rund ein Viertel der Belegschaft entlassen. Und selbst Vorzeigeunternehmen Apple erlitt im abgelaufenen Quartal das erste Umsatzminus seit 13 Jahren.

“Das BIP-Wachstum fällt unter die Rubrik Magerkost”, sagte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank: “Die US-Unternehmen scheinen in Anbetracht der Hiobsbotschaften aus den Schwellenländern zu Jahresbeginn die Lust am Investieren verloren zu haben.” Die Wirtschaftsleistung in China hat sich zuletzt auf 6,7 Prozent abgekühlt – das schwächste Wachstum seit Anfang 2009.

Und selbst der US-Konsum zog 1,9 Prozent an, nicht mehr so stark an wie Ende 2015. Die Verbraucher tragen mit ihren Ausgaben mehr als zwei Drittel zur Wirtschaftsleistung bei.

Experten erwarten, dass die Zentralbank Fed aus Rücksicht auf die US-Wirtschaft erst im Sommer den Leitzins zur Versorgung der Banken mit Geld von derzeit 0,25 bis 0,5 Prozent weiter anheben wird.

DEUTSCHE EXPORTEURE SETZEN AUF US-AUFSCHWUNG

Trotz der Schwächephase zu Jahresbeginn ist der deutsche Außenhandel zuversichtlich, dass die Wirtschaft zwischen New York und San Francisco wieder durchstarten wird: “Die USA fallen nicht ab und China kriegt die Kurve auch irgendwie”, prophezeite der Präsident des Branchenverbandes BGA, Anton Börner. Daher werde es für den deutschen Außenhandel dieses Jahr gut laufen. Börner rechnet mit neuen Rekordwerten.

su mit Reuters

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