Bis die Trennung von Europa vollzogen ist, könnte der vielversprechende Technologiesektor im Vereinigten Königreich Schaden nehmen. Die Verunsicherung ist schon jetzt groß. Werden Firmen abwandern?
Über die langfristigen Auswirkungen des Brexits könnten wir ewig weiter spekulieren. Gewissheit werden wir erst nach dem Ausstieg Großbritanniens aus der EU haben. Doch schon jetzt sind erste wirtschaftliche Konsequenzen sichtbar.
Unser INSIDERS-Team hat etwa herausgefunden, dass nicht-britische Europäer im Vereinigten Königkreich schon jetzt beunruhigt sind – werden sie in Zukunft etwa ausgewiesen? Viele von ihnen bemühen sich bereits um einen britischen Pass, um im Land bleiben zu können. Auch die im Königreich so lebendige Finanzwirtschaft und auch die Technologiewirtschaft schauen sich nach Standorten anderswo in der EU um.
Unsere erste Reportage hat uns nach Großbritannien und nach Frankreich geführt. Dort traf Sarah Chappell britische Geschäftsinhaber, die sich um die französische Staatsbürgerschaft bemühen.
Im Vereinigten Königreich sprachen wir mit EU-Bürgern, die sich dort ein Leben aufgebaut haben und nun Briten werden wollen. Hans von der Brelie hat sie besucht.
Außerdem hat Sophie Claudet mit André Sapir gesprochen. Der Belgier ist Ökonom und Senior Fellow des Bruegel Think Tanks in Brüssel. Er sieht die wirtschaftliche Gefahr weniger im Brexit selbst, als vielmehr in der mehrjährigen Phase vor der endgültigen Trennung. Diese sorge für Unsicherheit und damit für Instabilität.
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Bruegel_org) September 30, 2016
Eine weitere Folge des Brexit-Votums ist die mögliche Beschädigung des Technologiesektors. Diese Branche hat einen Anteil von rund 10 Prozent am britischen Bruttoinlandsprodukt. Technologieunternehmen hätten wohl gegen die Brexit gestimmt. Wie Sarah Chappell herausgefunden hat, sind Entscheider und Investoren dabei, ihre Beziehung zur EU zu überdenken.