Hafen von Calais sieht sich für Brexit gerüstet

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Von Nima Ghadakpour
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Der Präsident des Hafens von Calais sagt man sei gut vorbereitet für den Brexit. Und die Flüchtlinge dort wollen auch immer noch über den Kanal.

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Der französische Ärmelkanalhafen Calais ist der wirtschaftlich bedeutendste und politisch berüchtigtste Verbindungsort des europäischen Festlands zum Vereinigten Königreich. Wie sieht man dort gegenwärtig dem bevorstehenden Brexit entgegen?

Täglich nutzen rund 10.000 LKW die Fähren von und nach Calais - über 40 Millionen Tonnen Fracht werden so pro Jahr über den Ärmelkanal transportiert.

Der sogenannte "Dschungel", die Flüchtlingszeltstadt von Calais wurde zwar 2016 geräumt, aber auch heute finden sich noch einige hundert Migranten hier, die alle darauf hoffen, irgendwie nach Großbritannien zu gelangen.

Claire Moseley von der Hilfsorganisation Care4Calais:

"Wenn ich es richtig verstehe, wird nach dem Brexit das Dublin-Abkommen nicht mehr für das Vereinigte Königreich gelten, sodass keine Rückführung von Asylbewerbern in die EU mehr möglich sein wird."

Abgesehen davon wird sich wohl nicht so viel an der Situation hier ändern, denn schon heute sind die Schutz-, Kontroll- und Überwachungsanlagen maximal ausgebaut, ist die Flucht über den Kanal bereits fast unmöglich.

Aber auch was den Waren- und Personenverkehr angeht, sieht der Chef des Hafenbetreibers von Calais, Jean-Marc Puissesseau, die Lage mittlerweile gelassen:

"Ich sehe kein Problem mehr. Wir haben uns ein Jahr lang vorbereitet und sechs Millionen Euro investiert, vor allem in Parkplätze und Hilfsdienste.

Es gibt also keinen Grund mehr anzunehmen, dass es zu massiven Wartezeiten und Behinderungen kommen wird."

Vor einem Jahr hatte Puissesseau selbst noch genau davor gewarnt. Seitdem haben jedoch auch andere Festlandskanalhäfen wie etwa das belgische Zeebrugge erklärt, auf jede Form des Brexit vorbereitet zu sein.

Journalist • Andreas Rogal

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