Das unerschütterliche Metronom der Rolling Stones: Charlie Watts ist tot

Charlie Watts (Oktober 2017)
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Er galt als einer der elegantesten Rockstars und war ein halbes Jahrhundert lang das unerschütterliche Metronom der Rolling Stones: Charlie Watts ist im Alter von 80 Jahren in einem Londoner Krankenhaus verstorben. Friedlich und im Kreis seiner Familie.

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Er galt als einer der elegantesten Rockstars und war ein halbes Jahrhundert lang das unerschütterliche Metronom der Rolling Stones. Nun ist Charlie Watts im Alter von 80 Jahren in einem Londoner Krankenhaus verstorben. Friedlich und im Kreis seiner Familie, wie es in einer Mitteilung seines Agenten hieß.

"Mit großer Trauer geben wir den Tod unseres geliebten Charlie Watts bekannt", hieß es in der Erklärung seines Agenten Bernard Doherty. Watts sei am Morgen in einem Londoner Krankenhaus im Kreise seiner Familie friedlich verstorben.

"Charlie war ein geschätzter Ehemann, Vater und Großvater und als Mitglied der 'Rolling Stones' auch einer der großartigsten Schlagzeuger seiner Generation", hieß es in dem Statement vom Abend.

Anfang August der legendäre Drummer die Wiederaufnahme der US-Tournee der britischen Rockband wegen einer kurzfristig notwendigen Operation verpasst.

Der Eingriff sei erfolgreich gewesen, hieß es nach der OP, Watts müsse sich aber mehrere Wochen erholen.

"Einmal in meinem Leben war mein Timing etwas daneben", wurde Watts ind en Medien zitiert. Er werde den Ratschlag der Mediziner beherzigen und habe akzeptiert, dass seine Erholung eine Zeit lang dauern werde. Details zu der Operation gab es nicht.

Laut Sender BBC war Watts im Jahr 2004 bereits wegen Kehlkopfkrebs behandelt worden.

"Charlie war ein Fels in der Brandung"

Watts Tod löste in der Musikwelt und darüber hinaus große Bestürzung aus. "Charlie war ein Fels in der Brandung" und ein "fantastischer Schlagzeuger", sagte Ex-Beatle Paul McCartney in einem Video, das er auf Twitter veröffentlichte. 

Auch dessen früherer Bandkollege und Drummer Ringo Starr twitterte ein Foto von ihm und Watts und schrieb: "Gott segne Charlie Watts, wir werden dich vermissen, Mann."

Unzählige Fans geben ihre Trauer mit Fotos und Botschaften zum AUsdruck.

Immer im Takt - und einer der bestgekleideten Rockstars

Geboren am 2. Juni 1941 in Nordlondon, entdeckte der Musiker schon früh seine Liebe zu Jazz und Blues. Er bastelte sich aus einem alten Banjo sein erstes Schlagzeug - es war der Beginn einer jahrzehntelangen Karriere mit diversen Jazz-Formationen und eben den Rolling Stones.

Watts kam ein halbes Jahr nach dem ersten Auftritt der Band im legendären Londoner Marquee Club am 12. Juli 1962 dazu. Die Entscheidung machte sich bezahlt, musikalisch und finanziell. Die Stones hätten eben das Glück und das Geld gehabt, viel Zeit im Studio verbringen zu können, sagte er dem britischen "Telegraph" ein halbes Jahrhundert später – und sie hätten daher viel ausprobieren können.

Der Drummer galt als einer der bestgekleideten Rockstars. Doch im Gegensatz zu Sänger Mick Jagger und Gitarrist Keith Richards mied er das Rampenlicht. Als Jazzmusiker wusste er musikalische Kollaborationen zu schätzen und schweißte die Stones zusammen - nicht nur, wenn er den Rhythmus auf der Bühne vorgab, sondern vor allem, wenn sich Jagger und Richards über Jahre hinweg immer wieder verkrachten.

Alkohol und Drogen

In den 1980ern trank Watts stark und nahm Drogen. 2004 überstand der einst starke Raucher eine Kehlkopfkrebserkrankung.

Seit 1964 war Watts mit derselben Frau verheiratet, der Künstlerin Shirley Watts, mit der er eine erwachsene Tochter hatte. Sie lebten auf einem Gestüt in der Grafschaft Devon und züchteten professionell Araberpferde.

Doch das Rockerleben ließ ihn nicht los: Nach jeder Tour versuche er sich zurückzuziehen, gestand er der "Times" mit 75. Keith Richards frage ihn, was er dann tun werde. "Ich weiß nicht, Rasenmähen? Also setze ich mich nicht zur Ruhe."

2008 setzte Regisseur Martin Scorsese mit dem Konzertfilm "Shine a Light" der Band ein Denkmal. Auch Charlie Watts, dem Felsen on der Brandung...

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