Israels Verteidigungsminister hat eine "neue Phase" des Krieges angekündigt. Israel werde sich nun auf den Norden konzentrieren, so Gallant.
WERBUNGIsraels Verteidigungsminister hat nach den Pager- und Walkie-Talkie-Explosionen im Libanon eine "neue Phase" des Krieges angekündigt.
Während seines Besuchs auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramat David im Norden Israels erklärte Joaw Galant, dass die Aufmerksamkeit Israels nun auf die Hisbollah verlagert werde. "Der Schwerpunkt verlagert sich nach Norden", sagte er. "Das bedeutet, dass wir Kräfte, Ressourcen und Energie nach Norden verlagern. Wir haben die Geiseln nicht vergessen und wir haben unsere Aufgaben im Süden [Gazastreifen] nicht vergessen, das ist unsere Pflicht und wir erfüllen sie gleichzeitig."
Gallants Äußerungen kamen kurz nachdem das israelische Kabinett ein neues Kriegsziel verabschiedet hatte: die Gewährleistung, dass Zehntausende Einwohner Nordisraels, die durch Angriffe der Hisbollah vertrieben wurden, in ihre Häuser zurückkehren können.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu veröffentlichte eine Videoerklärung auf X, in der er dasselbe Ziel betonte. "Ich habe bereits gesagt, dass wir die Bewohner des Nordens sicher in ihre Häuser zurückbringen werden und genau das werden wir auch tun", sagte er.
Luftangriffe auf die Infrastruktur der Hisbollah
Das israelische Militär verkündete in einem Beitrag auf X, es habe in der Nacht auf den Donnerstag bei Luftangriffen auf den Südlibanon Infrastrukturanlagen der Hisbollah und ein Waffenlager getroffen.
Nach Angaben der Israelischen Armee hat die Luftwaffe die Infrastruktur der Hisbollah in sechs Regionen Chihine, Tayibe, Blida, Meiss El Jabal, Aitaroun und Kfarkela, sowie ein Waffenlager in der Gegend von Khiam getroffen.
Darüber hinaus soll die Artillerie der Armee in "mehreren Gebieten" im Südlibanon eingeschlagen haben, so das Militär.
Die Aussagen des Militärs konnten nicht unabhängig geprüft werden. Der Ausmaß des Schadens ist unklar.
Mindestens 20 Tote nach "Walkie-Talkie"-Explosionen
Am Mittwoch wurden bei einer weiteren Explosionswelle im Libanon mindestens 20 Menschen getötet und über 400 verletzt. Medienangaben zufolge gingen die Explosionen von Handfunkgeräten aus, die von Hisbollahagenten benutzt wurden, sowie von einer Reihe anderer kleiner elektronischer Kommunikationsgeräte, die gleichzeitig explodierten.
Die Walkie-Talkies wurden von israelischen Geheimdiensten im Voraus mit Sprengfallen versehen, berichtete Axios. Sie wurden dann an die Hisbollah als Teil des Notfall-Kommunikationssystems der Miliz geliefert, das im Falle eines Krieges mit Israel zum Einsatz kommen sollte.
Obwohl das israelische Militär seine Beteiligung nicht bestätigt hat, wird weithin angenommen, dass die Anschläge von Israel verübt wurden.
Die USA haben jegliche Beteiligung an der Operation bestritten und sagen, dass sie weiterhin einen diplomatischen Ansatz verfolgen werden, um eine Eskalation in der Region zu verhindern.